Mit militärischem Appell wechselt heute das Kommando im Führungsunterstützungsbataillon Thomas Zimmermann hängt seinen Feldanzug nun erst mal an den Nagel
Mit einem feierlichen militärischen Appell auf dem großen Parkplatz in der Bahnhofstraße wird heute um 14 Uhr ein Kommandowechsel im Havelberger Führungsunterstützungsbataillon 382 vollzogen.
Havelberg l "Auch die schönste Zeit geht irgendwann einmal zu Ende. Und meine ist nun abgelaufen", sagt Thomas Zimmermann. Vom 1. Oktober 2009 an bis zum heutigen Tag hatte der Oberstleutnant das Kommando über das in der Havelberger Elb-Havel-Kaserne stationierte Führungsunterstützungsbataillon 382 der Bundeswehr inne. "Einmal Bataillonskommandeur zu sein, davon träumt jeder Offizier", erklärt er. "Es ist die Verwendung, in der man jeden Tag ganz dicht an der Truppe und an den Menschen, die in ihr dienen, dran ist und in der man praktische Erfahrungen sammelt wie nirgendwo anders. Was mich betrifft, war die Zeit in Havelberg der Höhepunkt meiner bisherigen Laufbahn bei der Bundeswehr. Sehr abwechslungsreich und sehr lehrreich. Ich verabschiede mich mit etwas Wehmut von diesem Standort und nehme auf jeden Fall viele positive Bilder mit nach Berlin." Dort wird Thomas Zimmermann ab dem 6. August eine neue verantwortungsvolle Aufgabe im Bundesministerium der Verteidigung antreten. "Womit ich meinen Feldanzug aber erst einmal an den Nagel hängen muss, denn die Arbeit im Ministerium ist fast ausschließlich an den Schreibtisch und damit an den Dienstanzug gebunden."
Von den 33 Monaten als Bataillonskommandeur hat Thomas Zimmermann nur 23 in Havelberg verbracht. "Zehn Monate war ich im Afghanistan-Einsatz, davon im vergangenen Jahr gleich sieben Monate am Stück", erzählt er. Für ihn, für seine Frau und seine Kinder, die in Berlin zu Hause sind, war das eine schwere Zeit. Aber auch an die Familien der insgesamt 188 Soldaten des Bataillons, die in seiner Kommandeurszeit Aufgaben in Einsatzländern erfüllen mussten, denkt der Oberstleutnant dabei. "Doch alle - und das war für mich als ihr Kommandeur das Wichtigste - sind gesund und unverletzt wieder in die Heimat zurückgekehrt." Eine unangenehme Nachricht musste Thomas Zimmermann den Soldatinnen und Soldaten in seinem Bataillon aber dennoch überbringen: die von der im Rahmen der Bundeswehrreform geplanten Auflösung des Bataillons. "Das war die schlimmste Botschaft überhaupt, die ich in meinen drei Jahren in Havelberg erhalten habe", blickt der Offizier zurück. Aber in dem Beruf gehöre es nun einmal dazu, auch solche bitteren Entscheidungen loyal mitzutragen.
Für die Jahre 2012, 2013 und zum Teil auch noch für 2014 seien die Auftragsbücher für das Führungsunterstützungsbataillon aber "noch gut gefüllt", freut sich Thomas Zimmermann. "Ich übergebe meinem Nachfolger Oberstleutnant Bernd Hansen ein personell und materiell gut aufgestelltes Bataillon mit rund 470 hochmotivierten Soldaten. Ich bin mir sicher, dass sie alle bis zum letzten Tag des Bataillons ihre Aufgaben so verantwortungsvoll erfüllen, wie es von ihnen erwartet wird."
In Havelberg habe er sich sehr gut aufgehoben gefühlt, versichert Thomas Zimmermann. Nicht zuletzt auch aufgrund der herzlichen Beziehungen zu den Menschen der Stadt, denen er dafür an dieser Stelle einen Dank sagen möchte.