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Veranstaltung Eröffnung des Havelberger Pferdemarktes

Mit dem Pferdemarkt wird der Havelberger Schaustellerplatz lebendig. Besucher erwarten Überschläge in 24 Metern Höhe und 24 Autoscooter.

Von Dieter Haase 05.09.2019, 01:01

Havelberg l „Der Pferdemarkt in Havelberg ist meiner Familie so ans Herz gewachsen, dass wir es auf keinen Fall verpassen möchten, in einem Jahr mal nicht dabei zu sein. Schon meine Eltern waren zu DDR-Zeiten mit verschiedenen Geschäften hier. Unter anderem mit einer Walzerbahn“, erzählt Lothar Welte, der gegenüber vom Riesenrad einen Auto-Scooter bertreibt. Er selbst sei bereits die fünfte Generation, die sechste unterhält auch schon einen eigenen Schaustellerbetrieb. „Wir sind eine riesengroße Familie; oftmals kommt es vor, dass wir uns nur bei solch großen Veranstaltungen wie in Havelberg einmal begegnen.“

Seinen Autoscooter beschreibt Lothar Welte „als Vergnügen für Groß und Klein, hier sieht man den Enkel mit seinem Opa, die Mutter mit ihrer Tochter, Freunde im Kindes- und im Jugendalter und auch junge Leute aus verschiedenen Kulturen gemeinsam Spaß haben“. Die Anlage, die auf dem Pferdemarkt aufgebaut ist, ist die inzwischen fünfte, die sich der Schausteller aus Bad Doberan angeschafft ist. „Die Technik ist die modernste, die derzeit zu haben ist – Weltniveau.“ Ein Alleinstellungsmerkmal für das Unternehmen sei zudem, dass hier neben Zweisitzern auch Einsitzer zum Fahren zur Verfügung stehen.

„Mittlerweile habe ich mir auch schon den neunten Satz Autos angeschafft – da bin ich immer ganz verrückt nach, wenn etwas Neues auf den Markt kommt“. Der größte Teil seiner Autos ist übrigens vom Typ Bertazzon – eine Marke aus Italien. Insgesamt gehören 24 Autos zum Scooter-Betrieb.

Am Havelberger Pferdemarkt schätzt Lothar Welte insbesondere „die wirklich sehr schöne Zusammenarbeit mit der Marktleitung. Sie gibt sich echt große Mühe und achtet immer gut darauf, dass neben den großen Sensationen auf dem Schaustellerplatz auch all jene wieder ihren Standplatz bekommen, die Havelberg seit vielen Jahren, mitunter schon seit Jahrzehnten treu geblieben sind.“ Außerdem schätze er den Pferdemarkt seit eh und je als ein immer sehr friedlich verlaufendes großes Volksfest. „Es macht einfach Spaß hier.“

Mit seinem „Melodie-Star“, einer Berg-und-Tal-Bahn, ist Maximilian Müller aus Berlin „seit 12 oder 13 Jahren“ auf dem Schaustellerplatz des Pferdemarktes vertreten. „Ich komme gerne her. Es ist eine multikulturelle Veranstaltung, die nahezu alles bietet, was man sich vorstellen kann. Auf dem Havelberger Pferdemarkt erfreue ich mich immer an einer angenehmen und freundlichen Atmosphäre – einfach fantastisch.“ Maximilian Müller bildet bereits die sechste Generation der Schaustellerfamilie. „Die Kinder haben bisher immer weitergemacht – das ist sehr schön.“ Er wünscht sich das auch von seinen Kindern. Wenn man Schausteller werden will, sei es allerdings überaus wichtig, erst einmal einen passenden Beruf zu erlernen. „Als Schausteller muss man fast alles können, in dieser Tätigkeit sind locker zehn Berufe vermacht.“

Vor einer Woche ist er mit dem „Melodie-Star“ im Mühlenholz angereist, gestern wurde der Aufbau mit letzten notwendigen Kleinigkeiten – unter anderem mussten Räder an einem Wagen ausgetauscht werden – und einem Probelauf abgeschlossen. 50 bis 60 Personen finden übrigens maximal im „Melodie-Star“ Platz.

Zu den Highlights gehört in diesem Jahr wieder „The Beast“ von Adriano Rasch aus Süderdeich in Schleswig-Holstein. Denn „The Beast“ ist 24 Meter hoch; hier werden Schaukelfahrten bis zu einem Winkel von 120 Grad und reine Loopingfahrten, also mit Überschlägen von 360 Grad angeboten. „16 Personen finden in der Schaukel Platz, und eine Fahrt dauert immer vier Minuten“, informiert der Schausteller, der mit Frau, Sohn (15 Jahre) und Tochter (10 Jahre) sowie zwei Mitarbeitern in Havelberg angereist ist. Und zwar aus der Nähe von Bielefeld. „Rund 370 Kilometer mit zwei Technik-Transportern und einem Wohnwagen“, ist zu erfahren. „Hier wird sich gut gekümmert um die Schausteller, und das ist auch der Grund dafür, warum ich mich nach einigen Jahren, in denen es terminlich leider nicht gepasst hat, zum zweiten Mal für Havelberg entschieden habe.“ Er erinnere sich aber noch sehr gut daran, dass seine Premiere in Havelberg recht erfolgreich gewesen war, so Adriano Rasch. „Ich werde bei meinen Planungen auch künftig ein Auge auf Havelberg werfen“, versicherte er.