Partnerschaft Verdener kosten in Havelberg Wasser
Am 3. Oktober begrüßte Havelberg wieder einen Reisebus mit um die 40 Besucher aus der Partnerstadt Verden (Aller). Die Begegnungen haben seit 34 Jahren Tradition.

Havelberg. - „Nach der ersten friedlichen Revolution in unserem Vaterland und der Öffnung der innerdeutschen Grenzen hat sich eine feste Freundschaft zwischen den Städten Havelberg und Verden (Aller) entwickelt. Sowohl Havelberg als auch Verden sind alte Domstädte, die über ein ähnliches Stadt- und Landschaftsbild verfügen und beide eine große Tradition im Bereich der Pferdezucht und des Pferdehandels besitzen.
Einig, in dem Bestreben, die durch eine vierundvierzigjährige schicksalhafte Trennung und weitgehend zerstörte Bindungen zwischen den Menschen in beiden Teilen Deutschlands so rasch wie möglich wieder herzustellen und sie zu festigen, vereinbaren die Städte Havelberg und Verden (Aller) eine Städtepartnerschaft.“
Dieser Text ist auf einer Urkunde niedergeschrieben, die am 10. August 1990 unter anderem vom den damaligen Bürgermeistern aus Havelberg und Verden, Bernd Poloski und Wolfgang Krippendorf, unterzeichnet worden ist.
In diesem Jahr besteht die Städtepartnerschaft somit exakt 34 Jahre. Und eines darin ist seit dem ersten Jahr Tradition: Immer am 3. Oktober, also am Tag der Deutschen Einheit, gibt es per Busreise eine freundschaftliche Begegnung zwischen Bürgern beider Orte. In einem Jahr in Verden und im Jahr darauf dann in Havelberg. Immer im Wechsel. Gestern war Havelberg damit an der Reihe.
Freudiges Erwarten im Havelberger Rathaus. Doch statt um 11 Uhr wurde es 11.25 Uhr, als die Verdener auf dem Markt vorfuhren. Eine Umleitung im Bereich von Wittenberge war der Grund für die Verspätung, Im Festsaal empfingen dann Stadtratsvorsitzender Jürgen Kerfien und der stellvertretende Bürgermeister André Gerdel die rund 40 Gäste mit ihrem Bürgermeister Lutz Brockmann an der Spitze. Havelbergs Bürgermeister Mathias Bölt ließ sich entschuldigen. Er befindet sich im Urlaub.
Bernd Poloski hatte sich stark gemacht
Alle Genannten aus Havelberg sprachen sich sehr lobend über die nun 34 Jahre anhaltende enge Partnerschaft aus. André Gerdel: „Sie wird von Beginn an in beiden Städten gelebt, von den Bürgern, aber auch von den Mitgliedern eng verbundener Vereine.“ Und er erwähnte auch die Verdienste von Ex-Bürgermeister Bernd Poloski in diesem Zusammenhang, der sich für die Partnerschaft immer stark gemacht hat. André Gerdel wünschte sich, „dass wir auch künftig in jedem Jahr so zahlreich zusammenkommen und die Tradition fortführen“. „Ja, wir verstehen uns prächtig, wir passen gut zusammen“, findet auch Lutz Brockmann.
Das zweite Mal an der Havel
Aus Verden mit nach Havelberg reist war die Seniorin Karin Kratz. „Ich lebe seit gut 40 Jahren in Verden“, erzählte sie. „In Havelberg bin ich aber erst zum zweiten Mal in der Zeit. Das erste Mal liegt schon lange zurück. Das war gleich nach der Wende, als ich mit den Ruderern aus Verden zu Besuch bei den Ruderern in Havelberg war. An einem Tag haben wir für alle gekocht und am anderen Tag die Havelberger. Und Bier gab es natürlich auch dazu.“
Mit den Ruderbooten ging es unter anderem bis nach Rathenow. „Das ist mitunter ganz schön anstrengend gewesen. Doch es war eine schöne Zeit.“

Nach mehr als drei Jahrzehnten hat sich Karin Kratz entschieden, Havelberg wieder einmal zu besuchen. „Ich interessiere mich nach so langer Zeit einfach für alles in der Partnerstadt“, erklärte sie. „Ich möchte sehen, wie sie sich entwickelt hat – und dabei auch einen Blick zur Spülinsel werfen.“
Das Programm für die Gäste aus Verden war am Feiertag eng gestrickt. Zu den Höhepunkten gehörte am Nachmittag die Einweihung des ersten Havelberger öffentlichen Trinkbrunnens an der Touristinformation. In Verden gibt es davon übrigens auch nur einen, war zu erfahren.