1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Feuerwehrversammlung: Vielfältiges Einsatzjahr für Aktive aus Schönhausen

Feuerwehrversammlung Vielfältiges Einsatzjahr für Aktive aus Schönhausen

Die aktive Abteilung der Schönhauser Feuerwehr musste im vergangenen Jahr 36 Einsätze abarbeiten, berichtete der Wehrleiter auf der Jahresversammlung.

Von Ingo Freihorst 05.02.2024, 17:02
Manfred Haak, Birgitte Pick, Janine Pultermann, Steffen Kuschel und Jan Darmann sind seit 30 Jahren Mitglieder der Wehr. Ortswehrleiter René Köhler und Gemeindewehrleiter Uwe Engel übergaben Urkunde und Treuenadel und gratulierten (von rechts).
Manfred Haak, Birgitte Pick, Janine Pultermann, Steffen Kuschel und Jan Darmann sind seit 30 Jahren Mitglieder der Wehr. Ortswehrleiter René Köhler und Gemeindewehrleiter Uwe Engel übergaben Urkunde und Treuenadel und gratulierten (von rechts). Foto: Ingo Freihorst

Schönhausen. - Als ein „ereignisreiches Jahr“ bezeichnete Ortswehrleiter René Köhler in seinem Einsatzrückblick auf der Jahresversammlung der Schönhauser Wehr das Vorjahr. Das Einsatzspektrum war wieder recht vielfältig – mit insgesamt 36 Einsätzen kehrte die Wehr aber im Vergleich zu 2022 wieder aufs normale Mittelmaß zurück. Denn diverse Sturmtiefs und Brandstiftungen in den Wäldern hatten in jenem Jahr die Einsatzzahlen in die Rekordhöhe von 78 schnellen lassen.

Gleich am 1. Januar musste ein Böschungsbrand an der Bahnstrecke gelöscht werden, eine Woche später forderte der Rettungsdienst Tragehilfe an und mehrfach waren Bäume von der Straße zu räumen. Ölspuren wurden beseitigt, eine brennende Lagerhalle und ein Holzpolter gelöscht, in der Kita löste die Alarmanlage einmal ohne Grund aus.

ICE auf offener Strecke evakuiert

Im Gedächtnis blieben den Aktiven vor allem die Evakuierung eines liegengebliebenen ICE am zweiten Weihnachtsfeiertag, wo etwa 350 Reisende auf offener Strecke in einen Ersatzzug umsteigen mussten. Schlimm war der Küchenbrand im Ort, wobei eine Person schwere Verbrennungen erlitten hatte – eine Brandausweitung konnte hier dank des schnellen Eingreifens der Wehr aber verhindert werden.

Insgesamt 30 Aktive kamen zu den verschiedenen Einsätzen, elf Stunden kamen im Schnitt pro Kameraden zusammen. Zum Vergleich: 2022 waren es noch 45 Stunden gewesen.

Zum Jahresende besaß die Wehr 77 Mitglieder, darunter 35 Aktive sowie zehn in der Alters- und Ehrenabteilung. Der Nachwuchsbereich umfasst 31 Kinder und Jugendliche. Der Altersdurchschnitt beträgt 36 Jahre.

Die Wehr generierte im Vorjahr 3.850 Euro an Einnahmen, 26.350 Euro wurden ausgegeben. Nun besitzt auch Schönhausen eine Wärmebildkamera, freute sich der Wehrleiter. Die von der Verbandsgemeinde neu beschaffte Einsatzbekleidung besitze einen guten Tragekomfort, lobte er. Schlecht sei es jedoch bei Kälte: Dann sollte man lieber etwas unterziehen.

2026 kommt ein neues HLF

Gemeindewehrleiter Uwe Engel berichtete in seinen Grußworten von weiteren größeren Ausgaben für die Wehr: Im Jahr 2026 sollen laut Planung sowohl ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug als auch ein Mannschaftstransporter angeschafft werden. Letzteres Fahrzeug fehlt der Wehr bereits seit geraumer Zeit – der alte Transporter war defekt und nicht mehr reparabel.

Im Schnitt besuchten 14,5 Aktive die Dienstabende, am meisten waren mit 23 am 23. Mai erschienen. Besucht wurden Lehrgänge für Funk, technische Hilfe Bahn, Truppführer und Einsatzrecht. Das 130. Jubiläum wurde groß gefeiert, ebenso das 30-jährige Bestehen der Partnerschaft mit der Wehr Weitzmühlen.

Erstmals nahm die Wehr am größten Löschangriff Deutschlands auf der Insel Poel teil – obwohl man wohl als einziges Team ohne getunte Pumpe antrat, landete man unter den 160 Mannschaften im Mittelfeld.

In seinem Schlusswort berichtete der Wehrleiter von einem Versprechen, was Verbandsbürgermeisterin Steffi Friedebold der Jugendwehr vor einiger Zeit beim Treff mit den Bürgermeistern gegeben hatte. Laut Bürgermeisterin sollte der Raum, in dem sich der Wehrnachwuchs befindet, umgehend saniert werden. Das sei leider bis heute nicht erfolgt, ärgerte sich René Köhler.

Das gesamte Gerätehaus – auch der Raum für den Nachwuchs – wird derzeit noch immer notdürftig mit elektrischen Heizlüftern beheizt, da die Heizung seit längerem defekt ist. Kinder- und Jugendwehr haben nur wenig Platz, eigene Räume besitzen sie nicht.