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Heimatverein ergriff die Initiative und ließ graue Wand verschönern Wandbild grüßt Gäste der Domstadt

Von Wolfgang Masur 15.06.2011, 04:37

"Havelberg grüßt seine Gäste" - dieser Spruch ist in großer Schrift seit Freitag am Giebel des Gebäudes des ehemaligen Rates des Kreises in der Genthiner Straße zu sehen. Eingebettet sind die Grußworte in ein buntes Bild, das den einstigen tristen Giebel zu einem Hingucker macht.

Havelberg. Das Kunstwerk kam am Freitag zum Vorschein, nachdem die Stendaler Gerüstbauer die Hüllen vom Gerüst fallen gelassen und das Gerüst abgebaut hatten. Einige Schaulustige beobachteten das Abrüsten, die Älteren darunter konnten sich ein: "Das kenne ich doch?" nicht verkneifen.

Die Arbeitsgruppe Stadtgrün, die zum Havelberger Heimatverein gehört, hatte dieses Projekt vorgeschlagen. "Die Idee ist eine von vielen, was in Havelberg alles gemacht werden könnte. Der graue Giebel war mir immer schon ein Dorn im Auge, und dann habe ich mit meinen Nachbarn, den Malermeistern Bruno und Remo Schmidt, gesprochen. Ich bin gleich auf offene Ohren gestoßen", freut sich der Leiter der Arbeitsgruppe Stadtgrün Dr. Hans-Jürgen Nisch.

Das Bild hatte er auf einem alten Foto gesehen und war davon gleich begeistert. Sponsoren wurden angesprochen und die Stadträte Doreen Müller und Sven Hetke stiegen mit in das Boot. Sven Hetke ist Geschäftsführer der Havelberger Hoch-, Tief- und Ingenieurbau. Er hatte das Gerüst gesponsert und die Arbeiten an der großen Hauswand mit organisiert. Bei der Enthüllung war er mit dabei und versprach, die letzten Arbeiten am Giebel - eine Staudenhecke soll dem Kunstwerk den letzten Schliff verleihen - zu übernehmen.

Hans-Jürgen Nisch erzählte den Anwesenden freudestrahlend die ganze Geschichte zu dem neuen Bild. Im Vordergrund stand dabei die Bereitschaft von Malermeister Remo Schmidt, der von seinem Vater Bruno beraten wurde. Eine strahlende Sonne, bunte Blumen und ebenso bunte Schmetterlinge zieren nun den hohen Giebel.

Radfahrer legen hier jetzt schon den ersten Zwischenstopp ein, wenn sie aus Richtung Sandau kommend in die Hanse- und Domstadt fahren. Dr. Nisch bedankte sich bei den Sponsoren und aktiven Beteiligten für dieses schöne Werk. Die Bewohner des benachbarten DRK-Heimes und alle anderen Gäste, die zur Enthüllung des Kunstwerkes gekommen waren, applaudierten. Der Vorsitzende des Heimatvereins Thomas Krispin schloss sich den Worten an und überreichte an die Malermeister Remo und Bruno Schmidt ein Blumenpräsent.

Warum das Bild vielen bekannt vorkommt? In ähnlicher Form hatte es Bruno Schmidt 1978 als sein Meisterstück an die Hauswand der damaligen Kinderkrippe in der Pritzwalker Straße gemalt. Im Jahr 2003 wurde das Haus an der Ampelkreuzung abgerissen. Jetzt ist ein Teil davon wieder erschienen. "Ich wollte das Bild zur Erinnerung an eine Wand auf meinem Grundstück malen, aber ich denke, hier ist es besser aufgehoben", so Bruno Schmidt.