Wieneckes am Deich: "Wir haben keine Angst"

Havelberg l Vom Fenster aus kann Familie Wienecke der Gefahr "ins Auge sehen". Eike Wienecke wohnt seit 1981 unmittelbar hinter dem Elbdeich und genießt normalerweise das Dasein in der wunderschönen Natur. Wenn da nicht hin und wieder das drohende Wasser wäre. "Der Wohnbereich des Hauses liegt zum Glück etwas höher. Der Erbauer des Hauses muss schon an die Gefahr gedacht haben. Wir hatten ja schon viele Hochwasser und nur 2002 stand etwas Wasser im Keller", so Eike Wienecke. Den Bruder seiner Frau in Thüringen hat es schlimmer erwischt. Im Keller haben Wieneckes alles etwas höher postiert und hoffen nun, dass es nicht so schlimm wird.

Während des Gesprächs vor der Haustür - das Elbwasser schwappt schon sichtbar gegen den Deich - hoppeln zwei Hasen vorbei. "Dass den Tieren etwas passiert, ist auch eine Sorge von uns. Ansonsten haben wir uns mit Getränken und Lebensmitteln eingedeckt, da die Elbstraße ja vermutlich wieder unpassierbar wird. Wir selbst haben aber keine Angst", versichert Eike Wienecke.

Notwohnung ist vorhanden

Im entgegengesetzten Teil der Stadt, in der Rathenower Straße, sind Monika und Bernd Spanner seit 1992 an der Havel zu Hause. Bernd Spanner sichert auf dem Grundstück alles, was davonschwimmen könnte. Hier stand 2002 das Wasser bedenklich nahe am Wohnhaus. "Ich habe hinter dem Haus vier Schafe auf einer kleinen Weide. Heute werden sie, obwohl schon etwas Wasser dort steht, noch bleiben können, aber dann müssen sie ins Trockene", sagt er. Im Haus stellt Ehefrau Monika alles etwas höher. 2002 hatten Spanners einen geringfügigen Schaden zu beklagen. "Dass sich Bürgermeister Bernd Poloski, den wir heute noch erwarten, selbst um unsere Belange kümmert, finde ich sehr gut", sagt Monika Spanner. Sogar eine Notwohnung von Manfred Heinze steht zur Verfügung.