Staatssekretärin spricht über Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Entwicklung Wirtschaftsrat hat die Altmark im Blick
Die Wirtschaftsentwicklung in der östlichen Altmark war Thema einer Veranstaltung, zu der der Wirtschaftsrat der CDU Altmark am Mittwochabend ins Havelberger ArtHotel eingeladen hatte. Zu Gast war Staatssekretärin Zischang aus dem Wirtschaftsministerium.
Havelberg l Rahmenbedingungen, mit denen das Land die wirtschaftliche Entwicklung unterstützt, standen im Mittelpunkt des Vortrages von Tamara Zischang. Als Schwerpunkte nannte die Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft die Infrastruktur mit Verkehrsanbindungen und einer sehr guten Breitbandversorgung, Energiepolitik, Fachkräftepotenzial und finanzielle Wirtschaftsförderung.
"Gute Unternehmen sind die beste Werbung für einen Wirtschaftsstandort", sagte sie, nachdem Andreas Lewerken als Geschäftsführer der Kiebitzberg-Gruppe das Unternehmen vorgestellt hatte. Das neueste dort ist das ArtHotel. Schiffswerft und Möbelwerk sind schon seit langem etabliert. Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile 100 Mitarbeiter, für 15 Arbeitsplätze werden Fachkräfte gesucht.
Der Umsatz beläuft sich auf zehn Millionen Euro pro Jahr, erfuhren die Mitglieder des Wirtschaftsrates unter der Leitung von Sektionsleiter Christoph von Katte und Landesgeschäftsführer Friedrich von Bismarck sowie Gäste aus Politik und Wirtschaft. Vor 30 Jahren als Zwei-Mann-Betrieb gestartet, der therapeutisches Spielzeug auf dem Kiebitzberg in Kuhlhausen herstellte, hat das Unternehmen eine enorme Entwicklung hingelegt. Durch die Fachbereiche können Schwankungen bei Krisen in einzelnen Branchen ausgeglichen werden, erklärte Andreas Lewerken. Er gab zugleich einen Ausblick auf weitere Vorhaben. Dazu gehört eine neue Produktionshalle im Möbelwerk im Gewerbegebiet Nord.
Drei weitere solcher Unternehmen würden der Stadt schon sehr weiterhelfen, sagte Bürgermeister Bernd Poloski und machte darauf aufmerksam, dass die Förderung von klein- und mittelständischen Unternehmen vor allem für die Regionen von großer Bedeutung ist, die ohne große Industrieansiedlungen und Infrastruktur auskommen müssen. Angesichts der demografischen Entwicklung müsse zudem darauf Wert gelegt werden, das Potenzial der Menschen zu nutzen, die hier leben, und sie wenn nötig so zu befähigen, dass sie vermittelbar sind. Als Chance sieht das Stadtoberhaupt die Bundesgartenschau 2015. Damit könne den Einwohnern eine Perspektive aufgezeigt werden. "Wir hoffen, dass viele davon profitieren, auch in der Region. Wir brauchen Tangermünde, Stendal und umliegende Ortschaften für das touristische und Dienstleistungsangebot."
Als seinen Wunsch nannte er den Ausbau der Autobahn. Ein Thema, das auch Tamara Zieschang als wichtig für die Wirtschaftsentwicklung nannte. Schnelle Verkehrsverbindungen seien auch für den Tourismus von Bedeutung. "Kurzurlaube nehmen immer mehr zu, dafür brauchen wir eine schnelle Erreichbarkeit der Orte."
Dass Havelberg mindestens einen Vorteil gegenüber der Landeshauptstadt hat, sagte Christoph von Katte: "Vom Bahnhof in Glöwen aus können wir in einer Stunde in Berlin Friedrichstraße sein. Das schafft Magdeburg nicht."