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Yachthafen Flache Elbe verhindert die Anfahrt

Der Sommer zeigte sich von seiner heißesten Seite. Im Havelberger Yachthafen sorgte er für weniger Anleger.

Von Wolfgang Masur 18.10.2018, 23:01

Havelberg l „Viele Gäste haben, bedingt durch das wenige Wasser in der Elbe, ihren Besuch abgesagt. Bootsführer, die sich irgendwo eine Yacht gechartert hatten, wurden gleich darauf aufmerksam gemacht, dass sie nur bis nach Havelberg und nicht auf die Elbe fahren dürfen“, so Hafenmeisterin Sig­rid Weidenbach. Sie war auch in diesem Jahr Ansprechpartnerin am Yachthafen der Havelberger Inseltouristik (HIT).

Aber statt weit über 1000 Yachten, wie in anderen Jahren, machten in diesem Jahr nur etwa 800 Wasserwanderer am Steg fest. „Bei anderen Bootsverleihern oder Yachthäfen, die an der Havel gelegen sind, sieht es ebenso aus. Und bei denen an der Elbe, wie etwa in Tangermünde oder Dömitz – zu denen wir einen guten Kontakt haben –, noch schlechter“, bedauert Sigrid Weidenbach.

Die Bootsführer, die in der Domstadt festgemacht hatten, wollen aber alle noch einmal wiederkommen. Die Havel selbst, die Natur rundherum und der gute Service am Yachthafen sind einige Gründe für den wiederholten Besuch. „Oft werden nur zwei Tage für Havelberg eingeplant und dann merken die Besucher, dass sie noch gar nicht alles gesehen haben. Mit der historischen Altstadt, dem Haus der Flüsse, dem Dom, der Oberstadt, den Parkanlagen und anderen Sehenswürdigkeiten mehr haben sie meistens gar nicht gerechnet“, erzählt die Hafenmeisterin.

Seit zwei Jahren gehört der Stendaler Fahrschullehrer Joachim Schulz zu den Dauerliegern am Havelberger Yachthafen. Mit seiner Ehefrau Claudia verbringt er jedes freie Wochenende in der Hansestadt. „Wir haben erst in Tangermünde gelegen, aber dort ist der Hafen sehr verschlammt; hier in Havelberg gefällt es uns sehr gut. Angenehme Nachbarn, eine tolle Hafenmeisterin und der Service am Steg veranlassen uns, hierzubleiben“, freuten sich die Eheleute.

Der Bootsverleih am Havelberger Yachthafen ist in diesem Jahr auch sehr gefragt gewesen. Neben den führerscheinfreien Motorbooten waren auch die Tretboote und der Katamaran „Kati“ begehrte Objekte.

Die Wasserwanderer selbst kamen wieder aus allen Teilen Deutschlands, aus Holland, Schweden, einigen anderen Ländern und sogar aus Colorado in den USA. „Interessant war auch der Besuch eines Seglers aus Berlin, der zum Mittelmeer wollte und von dort aus zu einer Weltumseglung startete. "Mit den Besuchern kommt man immer ins Gespräch und so kann ich einiges hier erleben. Die Bootsführer sind meistens sehr nett und freundlich, und so herrscht hier am Steg eine familiäre Atmosphäre“, freut sich Sigrid Weidenbach.

Lobende Worte hört sie sehr viel zu ihrer Blumenpracht auf dem Anlegesteg. Aber auch vor dem großen Feiersaal im alten Bahnhofsgebäude, der mit zur HIT gehört, pflegt sie die Blumen, die unmittelbar entlang an der einstigen Bahnsteigkante erstrahlen.

Im kommenden Jahr wird Sigrid Weidenbach wieder als Hafenmeisterin tätig sein und freut sich heute schon auf viele Wassertouristen. Mit der eingeführten Kurtaxe waren einige Anleger nicht so zufrieden und begründeten ihren Unmut mit ungepflegten Anlagen.

Zum Havelberger Bootskorso und zum Pferdemarkt war der Yachthafen übrigens wieder sehr gut gefüllt und es gab keine freien Plätze. Wie eigentlich in jedem Jahr.