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Polizei und Gewerbeamt kontrollierten Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften Zwangsstopp für 19 Brummifahrer auf Höhe Klietz

23.04.2012, 03:23

Dass Kontrollen der Lkw-Fahrer weiterhin nötig sind, wurde in der vergangenen Woche in Klietz wieder deutlich: Bei etwa der Hälfte gab es Beanstandungen.

Von Ingo Freihorst

Klietz l Einen unfreiwilligen Zwischenstopp mussten in der Vorwoche 19 Brummifahrer hinterm einstigen Klietzer Bahnhof einlegen. Polizisten des Havelberger Revierkommissariats kontrollierten hier zusammen mit der Gewerbeaufsicht aus Stendal die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen.

Ihr Hauptaugenmerk lag dabei auf der Einhaltung der Sozialvorschriften im Straßenverkehr. Danach darf unter anderem die tägliche Lenkzeit neun Stunden nicht überschreiten, in der Woche sind maximal 56 Stunden erlaubt. Vorgeschrieben ist auch eine Tagesruhezeit von elf Stunden. Nach viereinhalb Stunden hinterm Lenkrad muss eine 45-minütige Pause eingelegt werden.

Das alles zeichnet neuerdings ein digitaler Fahrtenschreiber auf, der in jedem Lkw von über 3,5 Tonnen Gewicht eingebaut sein muss. Polizeihauptmeister Michael Hübsch ließ sich von jedem Fahrer eine Art Kassenbon ausdrucken, auf dem die Kon-trolle vermerkt wurde - falls weitere Kontrollen erfolgen sollten und man unter Umständen nicht doppelt bestraft wird. Alle Fahr-, Pausen- und Ruhezeiten hingegen sind auf einer Fahrerkarte im Scheckkartenformat aufgelistet, die auf dem Laptop des Gewerbeamtes ausgelesen wurde. Jeder Fahrer muss diese bei sich führen.

Dass diese Kontrollen in gewissen Abständen nötig sind, bewiesen die aufgedeckten Vergehen: Insgesamt zehn Verstöße gegen die Vorschriften des Fahrpersonalgesetzes wurden aufgedeckt, ein Fahrer aus Sachsen erhielt wegen grober und mehrfacher Verstöße sogar eine Anzeige - er hatte die Wochenarbeitszeit erheblich überschritten und Ruhezeiten nicht eingehalten. Ein Verwarngeld wurde ausgesprochen, acht Fahrer wegen nur geringer Verstöße mündlich belehrt.

Die Firmenchefs bleiben hierbei vorerst außen vor, jeder Fahrer ist schließlich für sich selbst verantwortlich. Fällt eine Firma jedoch bei Kontrollen des Öfteren negativ auf, rückt das Gewerbeamt zur Tiefenkontrolle an, informierten Viviane Müller und Jana Schmidt. Auch bei der Kontrolle in Klietz war dies der Fall. Dann hat auch der Chef schlechte Karten, denn alle Daten der Fahrtenschreiber müssen zwei Jahre lang vorgehalten werden.

Zumeist sind in den Lkw bereits digitale Geräte eingebaut, es gibt aber auch noch wenige ältere Fahrzeuge, welche mit Papierscheiben ausgerüstet sind. Diese hatten den Vorteil, dass sie neben den Zeiten auch die Geschwindigkeit auf der Landstraße aufzeichneten - erlaubt sind hier maximal 60 Stundenkilometer. Die digitalen Geräte erfassen nur noch Geschwindigkeitsverstöße auf der Autobahn.

Michael Hübsch war mit seinem Kollegen Thomas Max vor Ort, zeitweise halfen ihnen auch Günter Linke und Matthias Lösch. Nicht nur die Fahrtenschreiber wurden kontrolliert, auch die Befestigung der Ladung oder der ordnungsgemäße Zustand der sichtbaren Teile am Fahrzeug.