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Burgfest Das Mittelalter in seiner Farbpracht

Am 5. und 6. September ist es wieder soweit: Apenburg lädt zum 18. Burgfest ein.

Von Walter Mogk 21.08.2015, 03:00

Apenburg l Ein Fest für die ganze Familie soll das Apenburger Burgfest auch in diesem Jahr werden. „Wir wollen am 5. und 6. September das schöne Mittelalter in all seiner damaligen Farbenpracht zeigen“, wirbt Andreas Schwieger für die 18. Auflage der Traditionsveranstaltung, deren Träger die von ihm gegründete gemeinnützige Gesellschaft Siegel von Apenburg ist. Deshalb hofft der Apenburger auch, dass möglichst viele Besucher in mittelalterlichen Gewändern kommen. „Vor allem die Kinder, die mögen das“, so Schwieger. Sein Appell deshalb an die Eltern: „Statten Sie Ihre Sprösslinge mit Kostümen aus. Es muss nichts Kompliziertes sein, und noch ist Zeit zum Selbernähen.“ Es können aber auch Kostüme für Kinder und Erwachsene ausgeliehen werden. Für komplizierte Roben und Kleider biete das Toilettenhaus an der Burg beste Voraussetzungen zum Umziehen.

Das Mittelalterspektakel startet am Sonnabend, 5. September, um 12 Uhr und geht bis 23 Uhr. Am Sonntag, 6. September, geht es von 10 bis 17 Uhr an der Alten Burg weiter. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die Ritterschlacht bei Gardelegen, bei der 1343 die Truppen Otto des Milden von Braunschweig gegen die von Markgraf Ludwig kämpften. Otto wollte die Altmark verteidigen, die er eigentlich bis zu seinem Tod zugesichert bekam, musste sich aber schließlich dem Wittelsbacher auf dem Markgrafenthron geschlagen geben. Im Gefolge der Schlacht ging im gleichen Jahr auch Apenburg in Flammen auf und musste an anderer Stelle wiederaufgebaut werden.

Die Schlacht soll an beiden Burgfesttagen nachgespielt werden. Dafür proben einige Apenburger Laienschauspieler bereits seit einigen Wochen. In zwei Szenen wird den Zuschauern zu Beginn des Spektakels erklärt, wie es zu der Auseinandersetzung kam. Auf der großen Wiesenbrücke treffen dann die beiden Heere der Welfen und der Wittelsbacher zusammen. „Geleitet wird dieser Teil vom Altmärkischen Lehensaufgebot um Peter Meinecke aus Kalbe“, berichtete Andreas Schwieger. Im Anschluss an das Gemetzel geht es wieder zur Bühne, wo die historisch überlieferte Steuererleichterung für das Städtchen Apenburg verkündet wird, das durch die Schlacht vernichtet wurde.

Doch das historische Schauspiel ist nur einer der zahlreichen Höhepunkte, die den Burgfest-Besuchern an beiden Tagen geboten werden. An zahlreichen Ständen ist mittellalterliches Handwerk zu erleben, Ritter zeigen ihre Schwertkünste und haben ihr Lager an der Burg aufgeschlagen, es gibt kulinarische Angebote passend zur damaligen Zeit und auf der Bühne gibt es Gaukelei, Musik und Theater.

Am Sonnabend ab 16 Uhr können sich die besten Langbogenschützen messen und um den Wanderpokal kämpfen (wir berichteten in unserer gestrigen Ausgabe) und am Sonntag steht von 10 bis 13 Uhr das Kinderritterfest auf dem Programm. In acht Disziplinen dürfen sich die kleinen Ritter und Burgfräulein beweisen und dabei Preise gewinnen. „Dabei ist diesmal auch eine neue Station, die den Burgenbau mit der Schubkarre ablöst“, verriet Andreas Schwieger. Im Anschluss sollen bei einer großen Kostümmodenschau auf der Bühne die besten Gewandungen der Jüngsten prämiert werden.

Auch auf die beliebte Feuershow können sich die Besucher wieder freuen. Am Sonnabendabend haben sich „Art of Flame“ aus Dresden an der Burg angesagt und wollen in Begleitung „einer in Anmut und Grazie kaum zu überbietenden Tänzerin“ (Schwieger) mit Neuheiten überraschen. Das Abschlussfeuerwerk soll dieses Mal - musikalisch begleitet durch Didgeridoo-Klänge von Baumgeist-Duo-Mitglied Enrico Genz - vom Burgturm aus gestartet werden, der auch an beiden Tagen von den Besuchern erklommen werden kann.

Zahlreiche Künstler sorgen für die perfekte Umrahmung des Festes. Etwa „Los Dilettantos“, alte Bekannte auf dem Burgfest, die neben erstklassiger mittelalterlicher Musik auch kleine Stücke auf der Bühne und im Publikum präsentieren.

„Aptus Ludus“ nennt sich das Duo, das sich auf Jonglage und Gaukelei spezialisiert hat. „Ich habe die beiden im vergangenen Jahr selbst erlebt und sie bei einer Veranstaltung in Gütersloh angesprochen, ob sie nicht zu uns kommen wollen“, berichtete Andreas Schwieger.

Mit dabei ist wie schon im vergangenen Jahr auch das Pantomime-Theaterduo „ManiArene“. Zudem wird Seiltänzer Namid eine Traumreise in schwindelerregender Höhe unternehmen, und die Inderin Shiri Magada will Groß und Klein mit ihren Künsten verzaubern.