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Flüchtlingswelle Jugendliche wollen Asylbewerbern helfen

Zu einem Informationsgespräch über Asylanten kamen junge Menschen in Kusey zusammen. Sie wollen direkt helfen.

Von Siegmar Riedel 28.09.2015, 03:00

Kusey l Der Impuls kam von den Jugendlichen selbst: Sie wollten mehr erfahren über die momentane Situation der Flüchtlinge im Altmarkkreis Salzwedel und darüber reden, wie sie helfen können. Der ordinierte Gemeindepädagoge Martin Zander nahm die Anregung gern auf und lud sie zu einer Informationsveranstaltung und Ideenwerkstatt in das Evangelische Landjugendzentrum (ELZ) in Kusey ein. Jugendliche aus Schwiesau, Jahrstedt, Kusey, Klötze und anderen Orten waren am Freitagabend dabei.

„Wir wollen besprechen, was wir konkret in unseren jeweiligen Wohnorten und was wir in der Einheitsgemeinde insgesamt tun können“, verdeutlichte Martin Zander vorab das Ziel. Er schätzte die meisten Jugendlichen hier als „sehr weltoffen“ ein.

Unter dem Motto „Bunt statt Braun - Jugend für eine herzliche Willkommenskultur“ informierte Zander eingangs mit einem Video und einer Präsentation, warum derzeit so viele Flüchtlinge nach Europa kommen und wie die Situation im Altmarkkreis Salzwedel aussieht. Die Jugendlichen tasteten sich an die Thematik Flüchtlinge heran, indem sie aufschrieben, was ihnen Angst bereitet und worauf sie sich freuen. Angst hatten sie beispielsweise vor Vorurteilen und den „besorgten“ Bürgern, wie sie es vorsichtig nannten. Damit meinten sie Menschen, die zugänglich sind für Vorurteile und unbegründete Horrorszenarien und damit argumentieren. Dagegen freuen sich die Jugendlichen auf das Kennenlernen neuer Kulturen und die Vielfalt der Menschen.

Martin Zander berichtete, dass der Gemeindekirchenrat am Donnerstag beschlossen hat, auch Teile des ELZ als Wohnraum für Asylbewerber zur Verfügung zu stellen, wenn Not am Mann ist. „Einige Privatwohnungen kommen sicher noch dazu“, vermutete Martin Zander. Bei den Jugendlichen kam die Idee zur Sprache, Möbel für die Unterbringung von Flüchtlingen spenden zu wollen. Sie werden sich erkundigen, wo diese abgegeben werden können, denn darauf wusste niemand so recht eine Antwort.

Ganz sicher werden sie ein gemeinschaftliches Essen für die ersten Asylbewerber, die Anfang Oktober nach Neuendorf kommen, organisieren. Motto: „Bunte Küche ohne braune Soße“. Zeitpunkt soll im November sein. Hilfreich erscheint ihnen auch ein Informationsblatt, das sie erstellen möchten, mit den wichtigsten Kontaktdaten für Arztbesuche, Ämter und anderes. Um weitere Details besprechen zu können, wollen sie sich am Freitag, 16. Oktober, um 19 Uhr erneut treffen.