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Kleingärtner Vorsitzender macht sich aus dem Staub

Der Klötzer Kleingartenverein Friedensberg hat zurzeit keinen Vorsitzenden. Der Amtsinhaber ist nicht einmal erreichbar.

Von Markus Schulze 28.02.2016, 08:00

Klötze l 59 Mitglieder des Klötzer Kleingartenvereins Friedensberg haben sich am Sonnabend im „Goldenen Löwen“ zu ihrer Jahreshauptversammlung getroffen.

Der stellvertretende Vorsitzende Frank Martin erinnerte gleich zu Beginn seines Berichts daran, dass beim 20. Wettbewerb „Den besten Gärtnern auf der Spur“ – der von der Volksstimme und dem Bezirksverband Altmark der Gartenfreunde organisiert wird – auf Vereinsebene der erste Platz erreicht worden sei. „Darauf können wir stolz sein“, sagte Martin und bedankte sich bei den Mitgliedern für deren Ordnungsliebe, die diesen Erfolg erst möglich gemacht hätte. Nicht vergessen wollte Martin in diesem Zusammenhang den Gartenfreund Tobias Fränkel, der in der Kategorie „Einzelgärten“ den zweiten Rang erreicht habe. Und das bei mehr als 1000 bewerteten Gärten.

Zudem informierte Martin darüber, dass der Vorsitzende Michael Witt sich seit Februar 2015 nicht mehr um die Vereinsgeschäfte gekümmert und aus persönlichen Gründen um eine Auszeit gebeten habe. Trotz mehrfacher Bemühungen sei Witt in der Folge nicht mehr erreichbar gewesen. Ex-Vorsitzender Günter Sommer machte aus seiner Verärgerung über das „sang- und klanglose“ Verschwinden des Vorsitzenden keinen Hehl. Martin fügte hinzu, dass sich an der Konstellation im Vorstand bis zu den Wahlen nächstes Jahr trotzdem nichts ändern werde.

Des Weiteren teilte er mit, dass 30 Mitglieder im vergangenen Jahr keine Arbeitsstunden geleistet hätten. Unter anderem sei das dem hohen Durschnittsalter der Mitglieder geschuldet. Nichtsdestotrotz sollte hier eine Besserung herbeigeführt werden, wünschte sich der stellvertretende Vorsitzende.

An Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Schmidt richtete er die Bitte, dass die Stadt Klötze künftig die Pflege des Grabens an der Schützenstraße übernehmen möge. „Das würde uns sehr entlasten“, unterstrich Martin. Der Ortsbürgermeister antwortete, dass er nichts versprechen könne, sich aber darum bemühen werde.

Frank Martin bedauerte, dass einige Mitglieder überhaupt nicht am regen Vereinsleben teilnähmen. Das sei negativ. Positiv sei hingegen die Zahlungsmoral. Nur in drei Fällen habe es 2015 Probleme gegeben.

Darüber hinaus appelierte der stellvertretende Vorsitzende an die Mitglieder, ungenutzte Parzellen, von denen es zurzeit 13 gebe, nicht als Müllhalden zu missbrauchen, und in der Anlage nicht mit dem Auto herumzufahren oder zu parken.

Im Übrigen könnten für die leer stehenden Gärten Patenschaften übernommen werden, um diese nicht gänzlich verlottern zu lassen.

Noch dazu verkündete Martin, dass es für die Bewirtschaftung der Tafelgärten weiter eine Zusammenarbeit mit dem Jobcenter geben werde.

Einstimmig beschlossen die Mitglieder, dass der Elektro-Anschluss aus der früheren Gaststätte ins Freie verlegt und dafür von den Pächtern der Parzellen 31 bis 112 eine einmalige Umlage in Höhe von zehn Euro erhoben wird. Zugestimmt wurde auch der Kündigung von sechs Kleingärtnern und der Neuaufnahme von ebenfalls sechs Kleingärtnern.

Vorstandsmitglied Siegfried Basse erklärte, dass zwei Drittel der Gärten in einem guten bis sehr guten Zustand seien. Hervorgestochen seien die Parzellen von Manfred Grunert, Tobias Fränkel, Manfred Hohensee, Günter und Gisela Chereck, Günter und Edith Thiel sowie Katrin Glupe, die dafür je ein (Buch-) Präsent erhielten.