1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Steimker fühlen sich vergessen

Ortschaftsrat Steimker fühlen sich vergessen

In Steimke bemängeln Ortschaftsräte und Einwohner die mangelnde Sauberkeit im Dorf. Und sie fordern eine 30-Zone vor der Kita.

Von Siegmar Riedel 02.06.2016, 03:00

Steimke l Nicht nur illegal entsorgter Müll am Osterfeuerberg, auch der Zustand von Grünflächen im Ort und der sich ansammelnde Unrat auf Freiflächen erregt die Gemüter der Steimker. Während der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates machten einige von ihnen ihrem Herzen Luft.

„Am Schulplatz liegen Scherben von zerbrochenen Flaschen und Zigarettenkippen umher“, berichtete Frank Kraskowski. Andere sagten, „hier wird von der Stadt nichts gemacht, die Grünflächen wuchern zu.“ Als Beispiel wurde auch der Bereich am Spielplatz genannt. Für den Ortsbürgermeister ist klar: „Mit der Stadtwirtschaft, das läuft noch nicht ganz rund.“

Einen weiteren Aspekt brachte Christel Drefenstedt zur Sprache. Sie machte darauf aufmerksam, dass alle Hauseigentümer verpflichtet sind, Straßen, Wege und Gullys sauber zu halten. Sie selbst habe sich sogar um den Schulplatz gekümmert, weil das Regenwasser dort nicht mehr ablaufen konnte. Das aber sei Sache der Stadt.

Das bestätigte auch Frank Kraskowski. „Das können wir uns nicht gefallen lassen“, sagte deshalb Joachim Willmann. „Der Spielplatz ist eine Katastrophe. Überall liegen Dreck, Scherben und Müll. Das zu beseitigen, ist die Pflicht der Stadt.“ Der Ortschef sagte, dass er in solchen Fällen die Stadt darüber informieren würde. Er habe aber keinen Einfluss darauf, was wann gemacht werde. „Dann bekomme ich immer die Antwort: Wir werden uns zeitnah kümmern“, erklärte Kraskowski.

Doch damit nicht genug. Christel Drefenstedt sprach in der Sitzung des Ortschaftsrates ein weiteres Problem an. Sie beklagte, dass von Steimke aus kein Fahrradweg in die Nachbargemeinden führen würde. „Wir sind hier am Ar... der Welt“, sagte sie. „Überall werden Radwege gebaut, hier in Steimke nicht.“ Ob nach Brome, Jahrstedt oder Kunrau - es gebe keine Radwege in diese Ortsteile.

„Es ist, als würde Steimke wieder im Sperrgebiet liegen“, zog Joachim Willmann einen Vergleich zu DDR-Zeiten. Die Steimker würden nach Brome zur Apotheke und anderen Geschäften fahren müssen und das ohne Radwege. „Der Weg nach Brome ist für uns lebensnotwendig“, betonte Joachim Willmann. „Wir Steimker fühlen uns vergessen.“

Da die Einwohner einmal in die Sitzung des Ortschaftsrates gekommen waren, kritisierten sie auch gleich das Straßenpflaster auf der Ohrebrücke. „Das ist eine Katstrophe“, befand Joachim Willmann. Die Stadt hätte den Straßenbau bereits vor geraumer Zeit zugesagt. Doch nichts sei geschehen.

Ein Wunsch für die Straße vor dem Kindergarten stand auch noch auf der Liste der Steimker. Dort sei ein 30er-Schild erforderlich, um die Geschwindigkeit der Fahrzeuge zu begrenzen, meinten sie. Katja Dierks machte darauf aufmerksam, dass ein solches Vorhaben vom Straßenverkehrsamt entschieden werden müsste. „Ein Schild zur Geschwindigkeitsbegrenzung war schon einmal beantragt worden“, berichtete sie. „Damals ist aber davon abgeraten worden.“

Dennoch war die einhellige Meinung in der Runde: „Es geht hier um die Sicherheit unserer Kinder. Da sollten eventuelle Kosten für das Aufstellen eines Verkehrsschildes keine Rolle spielen.“

Joachim Willmann hatte noch einen weiteren Vorschlag mitgebracht: „Wir brauchen in Steimke eine Heimatstube. Wir haben inzwischen so viel Material gesammelt, das Steimke betrifft. Das muss abschließbar und zentral gelagert werden können.“

Beispielsweise habe Hermann Buchmüller als Chronist sehr viele Utensilien und Dokumente angehäuft, sagte Joachim Willmann. Auch die Vereine wie Chor, Sportverein und Feuerwehr sowie die Senioren sollten daraufhin angesprochen werden, ob sie diese Idee unterstützen würden, schlug der Steimker vor. Ebenso sprach er die Betreuung des Saals im Ort an. In Steimke gebe es keine Ordnung. „Die Gaststätte ist offen. Jeder turnt hier rum“, bemängelte er.

Das war auch den Ortschaftsräten neu. Frank Kraskowski: „Das dürfte nicht sein, denn es gibt nur wenige Schlüssel, die nur bei Anmeldung ausgegeben werden.“