1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Pakistaner ist ersehnte Fachkraft

Arbeitskräftemangel Pakistaner ist ersehnte Fachkraft

Viel Geduld, Geld und Zeit musste Kirstin Knufmann investieren, um einen Mitarbeiter für das Qualitätsmanagement ihrer Firma zu finden.

Von Henning Lehmann 24.08.2019, 16:38

Klötze l Fachkräfte für die Lebensmittelbranche sind in der Region extrem schwer zu finden. Kirstin Knufmann, Inhaberin der gleichnamigen GmbH, suchte bis vor wenigen Tagen einen Mitarbeiter für Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung sowie Qualitätsüberprüfung. Denn ihre in der Firma dafür zuständige Mitarbeiterin, Cristine Könemann, geht in wenigen Tagen in den Mutterschutz. Für sie suchte die Geschäftsführerin für 18 Monate Ersatz.

Das gestaltete sich von Anfang an schwierig. Doch mit dem 31-jährigen gebürtigen Pakistaner Abrar Ahmed wurde die Unternehmerin nach intensiver Suche fündig. „Ich habe einen hohen Aufwand investiert, um einen Ersatz zu bekommen“, betont Kirstin Knufmann. Neben Aushängen an den Hochschulen in Magdeburg sowie Fulda und der Universität Kassel, schaltete die Geschäftsführerin auch Stellenanzeigen in Tageszeitungen und Fachzeitschriften. Zudem bewarb sie den nicht alltäglichen Arbeitsplatz in den sozialen Medien. Auch mit der Stendaler Arbeitsagentur stand sie im ständigen Kontakt, um Studierenden aus der Lebensmittelbranche einen Arbeitsplatz anzubieten. Doch die Resonanz hielt sich in Grenzen. „Es gab insgesamt fünf Bewerbungen. Davon passten zwei mit Abweichungen. Doch letztendlich kamen die Interessenten aus dem Süden Deutschlands. Auf Grund der Entfernung kam auch kein Arbeitsverhältnis zustande“, schaute die Unternehmerin zurück. An der Universität Kassel, die mit der Hochschule Fulda kooperiert, wurde sie mit dem Pakistaner Abrar Ahmed fündig. „Meine Mitarbeiterin Cristina Könemann hat auch in Kassel studiert und über ihre frühere Professorin kam der Kontakt zu Abrar Ahmed zustande“, blickte Knufmann zurück. Die Einschätzungen und Empfehlungen sowie die Arbeitszeugnisse waren dann ausschlaggebend für die Einstellung, so die Unternehmerin. Sie selbst führte noch ein persönliches Gespräch mit dem 31-Jährigen und war überzeugt, dass er der richtige Ersatz für die Mutterzeitvertretung ist.

Für 18 Monate ist Abrar Ahmed nun auch Klötzer. Denn er wird demnächst eine Wohnung in der Purnitzstadt beziehen. Seit zwei Wochen arbeitet der 31-Jährige an der Bergstraße mit. Seine Chefin ist mit seiner Tätigkeit sehr zufrieden. Die gebürtige Ecuadorianerin Cristina Könemann wird ihn noch bis zur kommenden Woche einarbeiten, dann muss Abrar Ahmed selbst die Qualität der zahlreichen Produkte prüfen. „Er spricht ein gutes Deutsch und kann sich gut mit den Mitarbeitern verständigen“, lobte Kirstin Knufmann. Wenn nach den 18 Monaten Vertretung noch alles passt, würde die Geschäftsführerin ihn je nach wirtschaftlicher Firmenlage auch weiter beschäftigen.

Doch Abrar Ahmed ist derzeit ist nicht der einzige Mitarbeiter des Klötzer Unternehmens mit ausländischen Wurzeln. Der Chinese Qi Zhang (25 Jahre) absolviert über die Agrarmarketinggesellschaft ein dreimontiges Praktikum. Ob er nach seinem Studium in Braunschweig wieder nach Klötze zurückkehrt, ist noch offen.