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Im Altmarksaal Bei der Jugendweihe in Klötze fließen Freudentränen

In das Erwachsenenalter traten Jugendliche jetzt in Klötze ein. Die Resonanz auf die Jugendweihe ist in Klötze ungebrochen.

Von Meike Schulze-Wührl 03.06.2024, 19:00
Zu den schönsten Momenten für die Jugendlichen und die Zuschauer gehörten die Augenblicke, in denen die Mädchen und Jungen der Grundschule die Blumen überreichten.
Zu den schönsten Momenten für die Jugendlichen und die Zuschauer gehörten die Augenblicke, in denen die Mädchen und Jungen der Grundschule die Blumen überreichten. Foto: Meike Schulze-Wührl

Klötze. - Endlich war er da, der große Tag, auf den die Mädchen und Jungen lange hingefiebert hatten: die Jugendweihe. Mit Unterstützung ihrer Eltern und den Mitgliedern des Vereines Jugendweihe Klötze hatten sie sich die Monate und Wochen zuvor darauf vorbereitet.

Und die vergingen mit Kennenlern-Disco, Informationsveranstaltungen bei Frauenarzt, Fahrschule, Sparkasse, Fitnesscenter, Erste-Hilfe-, Tanz- und Benimm-Kursen sowie dem Messetag mit Modenschau rasend schnell. Am Sonnabend nun hatten 113 Teenager Jeans, Leggings, Pullover, T-Shirts und Turnschuhe gegen schicke Festgarderobe getauscht. Die symbolisierte in den drei Feierstunden den Übergang ins Erwachsenenalter ebenso, wie die Spielzeuge, die sie auf der Bühne abgaben und dafür von den Festrednern und Kindern der Grundschule Urkunden, Bücher und Blumen erhielten. Und vom Publikum herzlichen Applaus.

Meilenstein im Leben

Die Redner, im Einzelnen Alexander Kleine, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Klötze, Steve Kanitz, Landrat des Altmarkkreises, und Carsten Borchert, Mitglied des Landtages, stellten die Jugendweihe als einen Meilenstein im Leben dar und ließen die Zeit bis dorthin im Zeitraffer Revue passieren. Der Bürgermeister appellierte beispielsweise an die Heranwachsenden: „Behaltet immer eure Werte und Prinzipien im Blick und lasst euch nicht beeinflussen von Menschen, die euch nicht guttun. Steht zu euren Überzeugungen und setzt euch für das ein, woran ihr glaubt.“ Die Jugendweihe solle als Sprungbrett in die Zukunft genutzt werden und als Ansporn, „euer Potenzial voll auszuschöpfen und vor allem an die Schönheit eurer Träume zu glauben.“ Der Landrat gab den jungen Leuten mit auf den Weg: „Jetzt kommt die Zeit, in der wohl die intensivste Entwicklung stattfindet, die ein Mensch bewusst erlebt. Bei aller Freude über das Erwachsensein bitte ich euch: Bewahrt euch jugendliche Sichtweisen, so lange es geht. Erwachsene Sichtweisen gibt es nämlich genug, und die sind, ehrlich gesagt, oft auch nicht hilfreich.“

Dass sie schon ein Stück erwachsen sind, machten die Jugendlichen in ihren Dankesworten deutlich, bevor sie ihren Müttern und Vätern verbunden mit einer herzlichen Umarmung rote Rosen überreichten. So stellten Emma Sczyselewski und Emily Wuntrack erstaunt fest, „wie schnell die Zeit vergeht“. Zum Frühstück hätten sie noch Glückwünsche und Geschenke zum Kindertag bekommen. „Jetzt, drei Stunden später, haben wir Jugendweihe und sind auf einmal erwachsen?!“ wobei sie gleich danach einräumten: „Zu den Kindern gehören wir nicht mehr, aber das Erwachsen-Werden müssen wir noch lernen.“ Und sie vertrauten darauf, dass ihnen wie bisher Eltern, Großeltern, Lehrer, Erzieher und Trainer zur Seite stehen. „Ihr habt uns von klein auf begleitet, wart immer da für uns und habt vieles für uns möglich gemacht.“ Wahrscheinlich werde es ihnen nicht gelingen, sich ab sofort erwachsen zu benehmen, gestanden die Mädchen. „Aber wir sind uns der wachsenden Verantwortung für uns selbst bewusst und brauchen weiterhin eure Unterstützung.“ Und bestimmt würden sie auch Fehler im Leben machen. Doch der größte Fehler werde wohl sein, Angst davor zu haben, Fehler zu machen.

Emotionale Stimmung

Maira Trumpf richtete in der dritten Feierstunde das Wort an das Publikum und dankte den Eltern stellvertretend für die anderen Jugendlichen.
Maira Trumpf richtete in der dritten Feierstunde das Wort an das Publikum und dankte den Eltern stellvertretend für die anderen Jugendlichen.
Meike Schulze-Wührl

Die Familienangehörigen hörten den Worten der Jugendlichen gebannt zu und wischten sich hier und da Tränen aus den Augen. Zur festlich-emotionalen Stimmung hatte neben dem ausstaffierten Altmarksaal die Musikband Jolane beigetragen. Allein schon beim ersten Lied „Durch meine Finger rinnt die Zeit“ aus dem Musical Mamma Mia, dem Sängerin Joi mit heller Stimme besonderen Ausdruck verlieh, kullerten bei einigen Eltern und Großeltern die Tränen. Gut, dass jeder mit dem Programmheft auch ein Taschentuch mit dem Aufdruck „Für die Freudentränen“ bekommen hatte, sodass den Emotionen freier Lauf gelassen werden konnte.