1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Betrüger holen „Falschgeld“ ab

Trick Betrüger holen „Falschgeld“ ab

Die Polizei warnt vor Betrügern, die sich am Telefon als Bankmitarbeiter ausgeben. Diese wollen bei ihren Opfern "Falschgeld" abholen.

Von Tobias Roitsch 10.01.2016, 02:00

Klötze l Sie sind misstrauisch geworden, als bei ihnen das Telefon klingelte und sich ein vermeintlicher Bankmitarbeiter am anderen Ende meldete: Zwei Seniorinnen aus Helmstedt in Niedersachsen, 83 und 85 Jahre alt, sind auf die Masche des Anrufers nicht hereingefallen. Dieser hatte, so wird es in einer Meldung der Wolfsburger Polizei geschildert, die beiden Seniorinnen gefragt, ob sie kürzlich Geld am Bankautomaten abgehoben hätten. Dann habe der angebliche Angestellte des Geldinstituts den Frauen vorgegaukelt, dass es sich bei dem abgehobenen Geld um Falschgeld handelt. Daher, so heißt es weiter, werde gleich ein anderer Mitarbeiter des Instituts vorbeikommen und die Blüten abholen. Darauf fielen die Seniorinnen nicht herein und informierten die Polizei.

Die warnt nun vor der relativ neuen Masche, mit der Betrüger ihre Opfer um ihr Geld bringen wollen.

Zu gesundem Misstrauen rät in solchen Situationen auch Gerd Schönfeld, der im Salzwedeler Polizeirevier für den Bereich der Prävention zuständig ist. „Anrufe von der Bank sind äußerst selten“, erklärt er. Wer Zweifel hat, sollte sich in kein Gespräch verwickeln lassen. Er rät, das Telefonat zu beenden und selbst bei der eigenen Bank anzurufen und sich dort zu erkundigen. „Meist hat ja jeder einen persönlichen Ansprechpartner, bei dem man nachfragen kann“, so Gerd Schönfeld.

Aktuell sei ihm übrigens kein Fall im Altmarkkreis bekannt, bei dem Betrüger nach dieser neuen Masche vorgegangen sind. „Hundertprozentig ausschließen lässt sich das aber nicht“, ergänzt Schönfeld. Denn die Betroffenen würden sich nicht immer bei der Polizei melden, wenn sie Betrügern in die Falle getappt sind. „Sie schämen sich vielleicht dafür. Doch das ist falsch. Wir sind nämlich für jeden Hinweis dankbar“, erklärt Gerd Schönfeld.

Betroffen seien von der Falschgeld-Masche zumeist ältere Menschen. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich die Betrüger die Namen und Nummern aus Telefonbüchern heraussuchen, wie es in der Mitteilung der Polizei heißt. Dabei gehen die Täter häufig zu zweit vor: Während einer das Telefongespräch führt, sucht der Komplize die Seniorin oder den Senior auf, um die Geldscheine abzuholen. Der Betrag solle später erstattet werden, versichere der vermeintliche Mitarbeiter, doch das sei nicht der Fall.