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Bibliothek Auf Schatzsuche mit dem Roboter

Neben Büchern, CDs und DVDs gibt es in der Klötzer Stadt- und Kreisbibliothek nun auch zwei kleine Roboter.

Von Tobias Roitsch 06.03.2020, 17:31

Klötze l Sie ist gelb, hat große runde Kulleraugen und immer ein breites Lächeln im Gesicht. Die kleine Biene aus Plastik dürfte mit ihrem niedlichen Aussehen schnell die Herzen der Mädchen und Jungen in der Klötzer Stadt- und Kreisbibliothek erobern. Das Tierchen wurde kürzlich für die Einrichtung an der Breiten Straße 12 angeschafft. Doch es ist mehr als ein einfaches Spielzeug. Es ist ein Roboter. Über Pfeiltasten auf dem Rücken lässt sich der „Bee-Bot“, so lautet der korrekte Name der Biene, auf die Reise schicken. Mit Programmierbefehlen könnten Kinder das Tierchen zum Laufen bringen, erklärte Bibliotheksleiterin Anja Dietrich im Gespräch mit der Volksstimme. „Der Sinn ist, dass Kinder und Jugendliche den Ablauf von Programmiersprache begreifen“, sagte sie mit Blick auf das neue Angebot in der Bibliothek. Gedacht wurde ebenfalls an die größeren Nutzer. Für sie steht mit dem „Sphero Bolt“, einer kleinen Kugel, ein zweiter Roboter bereit, der sich programmieren lässt.

„Die Schulanfänger brauchen Input. Deshalb ist es wichtig, mit den Kindern vor der Schule anzufangen.“

Bibliothekarin Ilka Prager

Offiziell werden die Neuheiten bei einem Spielevormittag, der für die ganze Familie gedacht ist, vorgestellt. Dazu wird am kommenden Sonnabend, 7. März, in die Bibliothek eingeladen. In der Zeit von 10 bis 13 Uhr werden bei der Gelegenheit auch die neuen Gesellschaftsspiele präsentiert, die nun zum Bestand gehören (Volksstimme berichtete). „Der Eintritt ist kostenfrei. Jeder ist willkommen“, informierte Anja Dietrich.

Spielerisch sollen Kita-Kinder und Grundschüler künftig mit dem „Bee-Bot“ in der Bibliothek an das Thema Robotik herangeführt werden. „Ich möchte eine Geschichte schreiben“, blickte Kinderbibliothekarin Ilka Prager voraus. Dabei sollen Mädchen und Jungen die Biene auf einer riesigen Landkarte, die mit einem Gitternetz versehen ist, auf die Reise schicken. Das Ziel könnte eine Schatzkiste sein. Mithilfe der Pfeiltasten können die Kinder dem Roboter beibringen, welchen Weg er gehen soll. Gefördert werde dabei unter anderem das räumliche Denken der Kinder. Ausprobieren wolle sie das zunächst mit einer Probegruppe von Fünfjährigen aus der Kita, sagte Ilka Prager. „Die Schulanfänger brauchen Input. Deshalb ist es wichtig, mit den Kindern vor der Schule anzufangen“, so Prager. Das Bibliotheksteam muss dabei selbst erst Erfahrungen sammeln: Wie weit kann man gehen, wann sind die Kinder vielleicht überfordert?

Auch Jugendliche und Erwachsene können sich künftig im Programmieren ausprobieren. Für den Kugel-Roboter „Sphero Bolt“ könnte im Obergeschoss der Bibliothek ein Parcours aufgebaut werden, nannte Leiterin Anja Dietrich eine Idee. Mit verschiedenen Befehlen müsste der Ball an den Hindernissen vorbeigeführt werden. Steuern lasse sich der Roboter beispielsweise mit den Fingern auf dem Bildschirm eines Tablets. Sie selbst habe das schon ausprobiert, sagte Anja Dietrich, es erfordere etwas Übung. In diesem Jahr, so der Plan, sollen solche kleinen Computer für die Bibliothek angeschafft werden. Ausleihen können Nutzer den „Bee-Bot“ und den „Sphero Bolt“ nicht.