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Bürgermeisterwahl Politforum: Fragen, Antworten und Kritik

150 Bürger nutzten die Chance, mit den Bürgermeister-Kandidaten der Einheitsgemeinde Stadt Oebisfelde-Weferlingen ins Gespräch zu kommen.

Von Harald Schulz 19.10.2016, 03:00

Oebisfelde l Dieses Politforum der Volksstimme entwickelte sich zu einem für alle vier Kandidaten auf das Bürgermeisteramt anstrengenden, intensiven und mehr als 150 minütigen Gesprächsmarathon. Bogumila Jacksch aus Lockstedt, nominiert von der UWG, Hans-Werner Kraul aus Weferlingen, aufgestellt von der CDU, und die beiden Einzelbewerber Silke Wolf aus Breitenrode und Karsten Schindler aus Oebisfelde wurden klar skizzierte und eindeutige Antworten abverlangt. Alle vier sind Kommunalpolitiker, wichen nicht aus, unterstrichen gegenüber der Zuhörerschaft, dass sie außerhalb des Parteienproporzes aus eigenen freien Stücken kandidieren.

Moderator Marc Rath, er ist Leitender Regionalredakteur der Volksstimme, ebnete dem Quartett einen anspannungsfreien Einstieg in das Forum mit einer Fragerunde, die als Antworten allerdings nur ein „Ja“ oder „Nein“ ohne ein „Aber“ gestattete (siehe Grafik). Es war auch die zündende Aufwärmrunde für die Zuhörer, denn sofortige Fragen aus dem Publikum waren erwünscht und folgten auf dem sogenannten Fuße.

Der erste am Zuhörermikrofon war Jens Richter aus Klinze. Er wollte wissen, wieso die Stadt Oebisfelde-Weferlingen, gerade in Bezug auf die Entwicklung der Kommune, noch kein Leitbild vorweisen kann.

Die auch für ihn erstaunliche Antwort kam von Silke Wolf, der derzeit amtierenden Bürgermeisterin und Verwaltungschefin. „Es existieren mehrere Varianten. Der Stadtrat konnte sich bislang nicht auf ein gemeinsames Leitbild verständigen. Das wird sich nach dem kommenden Gebietsänderungsvertrag hoffentlich ändern.“

Während die Kandidaten untereinander verbale Attacken weitestgehend vermieden, die Moderation zudem der Wortführung eine sachliche Ebene abverlangte, ritt Walbecks Ortsbürgermeister Martin Herrmann (SPD) als Fragesteller eine eben solche Attacke gegen Stadtratsmitglieder. Nachdem er seine Frage, wie das offensichtlich ungeliebte und geteilte Nord-Süd-Gebilde „Einheitsgemeinde“ zu vereinen wäre, ans Podium gestellt hatte, warf er der großen Mehrheit der Stadtratsmitglieder Desinteresse an der konstruktiven politischen Arbeit vor. Ausdruck mit dafür war für ihn das Fehlen der Stadtratsvertreter an solchen Foren wie das der Volksstimme. Dieses mangelnde Miteinander zwischen den Regionen Weferlingen und dem Stadtbereich Oebisfelde kritisierte auch Kraul. Ohne ein ausgewogenes gemeinsames Entwickeln innerhalb der politischen Gremien kann die Einheitsgemeinde nicht funktionieren. Die strukturelle Wertigkeit von Stadt, Flecken und Orten bleibt davon unbenommen weiterhin unverändert erhalten.“