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Coronakrise Umsatzverluste bis zu 50 Prozent

Völlig unterschiedlich sind Klötzer Geschäftsleute durch die Corona-Krise gekommen.

Von Henning Lehmann 18.06.2020, 01:01

Klötze l Die negative Nachricht zuerst: Die Wäschetruhe an der Oebisfelder Straße schließt zum 30. Juni. Inhaber Hans-Joachim Paul muss den Laden aus Altersgründen aufgeben. Seine Frau Marion hat das Rentenalter erreicht und möchte mit ihrem Mann den wohlverdienten Ruhestand genießen. Aus diesem Grund ist der 30. Juni der letzte Tag der Öffnung. Claudia Krüger und ihre beiden anderen Mitarbeiterinnen hoffen, dass sich ein neuer Eigentümer findet und sie weiter ihren Job behalten können. Inhaber Hans-Joachim Paul blickt optimistisch in die Zukunft. „Ein neuer Eigentümer ist in Sicht, und ich hoffe, dass die Übergabe zeitnah erfolgen kann. Zum 30. Juni ist aber erstmal Schluss“, so der Klötzer Geschäftsmann. Ob Corona-Krise oder nicht.

Paul hatte schon länger geplant, dass Geschäft aus Altersgründen zu schließen. Während der Corona-Krise hatte er kaum Einnahmen gehabt, denn die Wäschetruhe lebt überwiegend vom Gaststätten- und Hotelgeschäft und das ist während der Monate März, April und Mai fast vollständig zum Erliegen gekommen. Auch die Privatkundschaft hielt sich zurück.

Gegenüber der Wäschetruhe hat auch das Friseurgeschäft Jonas seit geraumer Zeit schon nach sechs Wochen Pause wieder geöffnet. „Wir sind zufrieden, das Geschäft läuft langsam wieder an. Auch freie Termine sind in dem Friseurladen noch zu haben“, meinte Mitarbeiterin Heike Mumme.

Ganz anders sieht es im Reisebüro von Almuth Rötz gegenüber dem Friseurladen aus. Das Geschäft mit den Reisen ist seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie völlig zusammengebrochen. „Alle elf Mitarbeiter sind noch immer in Kurzarbeit“, sagte Rötz. Nach den Lockerungen läuft der Geschäftsbetrieb langsam wieder an, und auch die erste Fahrt ist wieder vorgesehen. Sie wird unter Einhaltung der Abstands- und Hygienebedingungen am 9. Juli in die Nähe von Kassel führen. 22 Anmeldungen konnte Almuth Rötz buchen.

Von Ende März bis 8. Juni war das Geschäft auch geschlossen. Doch seit einigen Tagen klingelt das Telefon täglich fast im Minutentakt, und die Nachfrage nach Reisen, besonders innerhalb Deutschlands ist groß. Aber auch um die stornierten Ausflüge der Kundschaft müssen sich die Mitarbeiter kümmern. Auch wenn am 9. Juli die erste Fahrt wieder startet, die vorgesehene Amerika-Reise im September mit 90 Personen müssen Becker-Rötz Geschäftsführer Hans-Hartwig Rötz und seine Frau Almuth auf Grund der aktuellen Lage in Amerika absagen. Sie suchen momentan ein Ersatzziel.

Ohne Probleme sind hingegen die Bäckerei Saumsiegel und auch der Döner-Imbiss an der Oebisfelder Straße durch die Krise gekommen. „Die Kundschaft hat uns auch in der Corona-Krise die Treue gehalten. Es läuft alles gut“, betont die Verkäuferin in der Bäckerei.

Über Umsatzverluste kann auch Birgit Jacobs vom Döner-Imbiss nicht klagen. „Wir sind gut durch die Krise gekommen. Alles läuft wieder“, merkte sie an.

50 Prozent Umsatzeinbußen hatte hingegen Buchhändlerin Ramona Metzing während der Corona-Zeit zu beklagen. „Ich hatte nur 14 Tage das Geschäft verkürzt auf, aber dennoch blieb die Kundschaft aus, weil viele nicht wussten, ob geöffnet ist oder nicht“, bedauert die Geschäftsinhaberin. Auch, dass sie nicht zur Leipziger Buchmesse durfte, weil die abgesagt wurde, beklagt Ramona Metzing. Doch seit einigen Tagen läuft das Geschäft wieder normal, und demnächst steht das Schulbüchergeschäft für Ramona Metzing wieder an.