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Tagesgruppe des DRK in Klötze besteht seit 15 Jahren / Kinder werden individuell gefördert Der Tagesablauf ist fast wie in einer Familie

Von Meike Schulze 22.11.2012, 02:14

Nicht nur Kinder werden in der Tagesgruppe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) seit 15 Jahren betreut und gefördert. Auch die Eltern werden in die Arbeit mit einbezogen. Das ist ein wichtiger Bestandteil für Mitarbeiter, Erziehungsberechtigte und Kinder.

Klötze l Kinder, die ausgelassen in einem Laubhaufen toben, freudestrahlend mit Elefanten auf Tuchfühlung gehen und jauchzend an der Matschstrecke experimentieren - in der Fotosammlung der Klötzer Tagesgruppe des DRK sind die schönsten Momente festgehalten. Andere Bilder zeigen den Alltag, den die Mädchen und Jungen während der intensiven Betreuung erleben: gemeinsames Mittagessen, Hausaufgabenzeit, Beschäftigung.

Die zehn Mädchen und Jungen sitzen in verschiedenen Zimmern an ihren Schreibtischen und erledigen im Beisein von Anja Grabowski, die die Leitung der Tagesgruppe inne hat, sowie den Erzieherinnen Manuela Teichmann und Gudrun Ziche ihre Hausaufgaben. Zuvor wurden sie von ihren Schulen, derzeit sind es die Förderschule, die Grundschule und die Sekundarschule in Klötze, die Grundschulen in Kunrau und Beetzendorf sowie die Sekundarschule Beetzendorf, abgeholt und essen dann in der Tagesgruppe gemeinsam die Mittagsmahlzeit.

"Der Tagesablauf kommt dem in einer Familie sehr nahe", informiert Anja Grabowski. So werde beim Mittagessen schon mal erzählt, was es am Abend zuvor Besonderes gegeben hat und wie der Schultag so war. Der sich anschließenden Hausaufgabenzeit, die bis zirka 15 Uhr dauert, folgen dann Freizeitbeschäftigung mit verschiedenen Angeboten, bis gegen 16 Uhr das gemeinsam Kaffeetrinken mit einer kleinen Auswertungsrunde stattfindet, zählt sie auf. "Jedes Kind hat dann die Möglichkeit zu erzählen, was an dem Tag besonders schön, aber auch, was nicht so gut war und schätzt dann nach unserem Verhaltenspunkteprogramm auch sein Verhalten ein. Wenn alles gut war, bekommt es einen orangen Punkt, wenn etwas nicht so toll war, gibt es einen grünen Punkt", erläutert Grabowski. Nach diesem gelungenen Abschluss eines Tagesgruppentages würden die Kinder ab 17 Uhr nach Hause gebracht. Hierfür ist der vierte Tagesgruppenmitarbeiter zuständig: Hermann Reisener, der auch alle anfallenden Hausmeisterarbeiten erledigt.

"Die Kinder, die hier bei uns betreut werden, bedürfen besonderer Förderung. Sie haben teilweise Schwierigkeiten im Sozialverhalten, haben Entwicklungsrückstände, in der Schule Lern- und Leistungsprobleme und manchmal sind es auch die Eltern, die Unterstützung bei der Erziehung bedürfen", erklärt Grabowski den Betreuungsschlüssel und die Regelung, dass die Mädchen und Jungen auch in den Ferien in der Tagesgruppe eine Ganztagsbetreuung bekommen. "Im Sommer verreisen wir auch richtig wie eine Familie und machen mehrere Ausflüge", so die Tagesgruppenleiterin.

Die Arbeit mit den Kindern sei indes nur ein Teil der Aufgaben der Erzieherinnen. "Ein wichtiger Bestandteil unserer Tätigkeit ist die Elternarbeit", berichtet Grabowski. So würden je nach Erfordernis von wöchentlich über 14-tägig bis zu ein Mal im Monat Elterngespräche geführt. Zudem gebe es regelmäßig Elternnachmittage und Eltern-Spielenachmittage. "Die sind immer besonders schön. Da spielen die Eltern ganz intensiv mit ihren Kindern und bekommen auch Anregungen, wofür sich ihre Töchter und Söhne begeistern und welche Spiele ein geeignetes Geburtstagsgeschenk sind", erzählt Manuela Teichmann aus ihrer Erfahrung - und wendet sich dann wieder einem ihrer Schützlinge zu, der bei einer Hausaufgabe Unterstützung braucht.