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Ehrenamt Rente für Klötzes Brandbekämpfer?

Eine Rente für aktive und ehrenamtliche Feuerwehrleute könnte es in Klötze geben. Ein Antrag wurde im Stadtrat gestellt.

Von Tobias Roitsch 04.05.2018, 03:00

Klötze l Im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich kann das Ehrenamt werden, das die aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren in der Einheitsgemeinde Stadt Klötze ausüben. Brennt es in einer der Ortschaften, werden sie gerufen. Doch auch bei Unfällen und Stürmen rücken sie aus. Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, werden im Jahr viele Aus- und Weiterbildungsstunden absolviert. So viel Engagement muss honoriert werden, dachten sich wohl die Mitglieder der Fraktion der Unabhängigen Wählergemeinschaft Jeetze-Ohre-Drömling (UWG) im Klötzer Stadtrat. Bei der jüngsten Sitzung des Gremiums am Mittwochabend im Rathaus beantragte die Fraktion nämlich die Einführung einer „Rente für aktive ehrenamtliche Feuerwehrleute als private zusätzliche Altersvorsorge“ durch die Stadt Klötze, wie es in dem entsprechenden Schreiben heißt. Diese solle ein Anreiz dafür sein, dass sich Mitglieder dauerhaft in der Freiwilligen Feuerwehr engagieren, wie in der Begründung zu lesen ist.

Das Ehrenamt solle so attraktiver gestaltet werden, sagte Marco Wille, Vorsitzender der UWG-Fraktion, als er den Antrag im Stadtrat präsentierte. Er führte auch den demografischen Wandel in der Region als Argument an. „Die Zahlungen sollen an Bedingungen geknüpft sein“, ließ er die Runde wissen und nannte die regelmäßige Teilnahme an Dienststunden oder die Mitarbeit in einer Jugendwehr als Beispiele. Konkret werden in der schriftlichen Begründung als Voraussetzungen ein aktiver Dienst in der Feuerwehr, die Teilnahme an Einsätzen und an zwei Dritteln der Übungsdienste des regulären Dienstplanes genannt.

Seine Unterstützung sagte Uwe Harms, Vorsitzender der CDU-Fraktion, dem Antrag zu. Er sprach von einem „symbolischen Akt“ und bat Klötzes Bürgermeister Uwe Bartels darum, ein Votum bei der Stadtwehrleitung einzuholen.

Der Sache nicht abgeneigt sei Lothar Görg (SPD), wie er sagte. Bedenken hatte er dennoch. Schließlich seien es nicht nur die Feuerwehrleute, die sich ehrenamtlich engagierten. „Wenn wir als Stadt Ruhegelder zur Verfügung stellen, halte ich das für bedenklich“, sagte er. Andere könnten das vielleicht auch fordern.

„Der Brandschutz ist eine Pflichtaufgabe. Wir reden über eine Aufgabe, die wir als Stadt organisieren müssen“, entgegnete daraufhin Marco Wille. Man müsse sich überlegen, wie man die Feuerwehren am Leben erhalten und die Aufgaben erfüllen kann. Die Bitte, das Thema noch einmal in den Fraktionen zu diskutieren, richtete Stadtratsvorsitzender Klaus Ewertowski an die Runde. Schließlich wurde der Antrag der UWG bei vier Enthaltungen angenommen.

Als „sehr gute Idee“ bezeichnete Bürgermeister Uwe Bartels im Gespräch mit der Volksstimme den Vorschlag, eine solche Rente einzuführen. Das Geld dafür müsste aus dem Haushalt kommen. Nicht immer sei es einfach, das Interesse an dem Ehrenamt zu wecken. Als gutes Beispiel für eine mögliche Nachwuchsgewinnung nannte Bartels Projekttage der Feuerwehr für Schüler. Diese müsste es schon in der Grundschule geben, sagte er.