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Angeln und spannende Natur genießen Er weiß, wo die dicken Fische stehen

Angel-Guide Matthias List aus Schwiesau genießt die Schönheiten der Natur, wenn er mit seinem Boot unterwegs ist. Jetzt lässt er auch andere an seinem Hobby, der Angelei, teilhaben.

Von Meike Schulze-Wührl Aktualisiert: 16.06.2024, 14:19
Matthias List ist passionierter Angler. Diesen Zander hat er während einer seiner Touren gefangen. An seinem Hobby lässt er auch andere teilhaben.
Matthias List ist passionierter Angler. Diesen Zander hat er während einer seiner Touren gefangen. An seinem Hobby lässt er auch andere teilhaben. Meike Schulze-Wührl

Schwiesau. - Matthias List aus Schwiesau hat zwei Passionen: Musik und Angeln. Während er mit dem Bau von und dem Handel mit Gitarren seinen Lebensunterhalt verdient, ist das Angeln sein liebstes Hobby – schon seit er ein Kind war. Als Guide stellt er auch schon mal den ganz großen Fischen nach.

Wenn der inzwischen 59-Jährige die freien Tage mit seiner Familie im Bungalow in Rathenow verbringt, sind für ihn Angeltouren auf der Havel und den angrenzenden Seen ein Muss. Ein Boot dafür und entsprechende Ausrüstung hat er sich vor geraumer Zeit angeschafft.

Dabei ist es nicht allein die Aussicht auf kapitale Hechte, Barsche oder Rapfen, die ihm den Ansporn geben, sondern das Erleben und Bestaunen der Natur. „Es ist einfach nur erholsam, übers Wasser zu schippern und die Pflanzen- und Tiere zu betrachten“, erzählt er. Sogar Seeadler seien ihm schon begegnet. Selten zwar, „aber das ist immer ein besonderes Erlebnis“. Die mittlerweile in anderen Gebieten sehr seltenen Kiebitze gebe es im Angelgebiet an der Elbe indes recht häufig. Sie kommen dort in großen Schwärmen vor, ebenso wie eine große Anzahl an Gänsen. Aber auch andere Tiere wie Biber, Marder und Wölfe könne man mit etwas Glück beobachten.

Beeindruckende Giganten

Während der Angeltouren sei es, neben einer Vielfalt an Fischen, auch immer möglich, einen Wels von zwei Metern Länge und mehr an den Haken zu bekommen. Es sei schon sehr beeindruckend, wenn so ein Gigant das Boot mit sich ziehe. „Es geht uns aber nicht darum, möglichst viel Fisch nach Hause zu schleppen, sondern es ist eher ein Sport.“ Ein Sport, der eine Menge Wissen erfordert – und manchmal auch Geduld. List: „Die Fische sind nicht immer gleich gut in Beißlaune. Mitunter ist auch mal stundenlang Ruhe.“

Mit seiner Leidenschaft ist Matthias List längst nicht alleine. „Es gibt viele Leute, insbesondere Männer, die gerne auf Angeltour gehen oder gehen würden“, sagt er. Und die lässt er nun als Angel-Guide an seinem Hobby teilhaben. Er sei einer von nur fünf zugelassenen Angelführern für die Elbe, die Havel und die angrenzenden Gewässer im Bereich der Fischereigenossenschaft Brandenburg. Und somit befähigt und berechtigt, solche Touren anzubieten. Geangelt werde generell vom Boot aus. Die Angebote würden von Interessenten gut angenommen, zumal sie auf Wunsch während der Touren auch Verpflegung erhalten oder spezielle Ausstattungen ausleihen könnten.

Allein das Befahren der Havel mit einem Boot ist ein Naturerlebnis, bei dem es viel zu sehen gibt, wie zum Beispiel diese Schwanenversammlung auf dem blau schimmernden Wasser. Im Hintergrund ist vor dem gelb leuchtenden Schilf ein Angler in seinem Boot zu sehen.
Allein das Befahren der Havel mit einem Boot ist ein Naturerlebnis, bei dem es viel zu sehen gibt, wie zum Beispiel diese Schwanenversammlung auf dem blau schimmernden Wasser. Im Hintergrund ist vor dem gelb leuchtenden Schilf ein Angler in seinem Boot zu sehen.
Meike Schulze-Wührl

Highlight jeder Tour ist ein Foto des Anglers mit „seinem“ Fisch. „Den größten, den wir bisher gefangen haben, war ein Wels von 1,95 Metern in der Elbe“, berichtet List. Mit wir meint er übrigens Norman Tietge aus Klötze. Der 36-Jährige Altenpfleger ist ebenfalls von Kindesbeinen an begeisterter Angler, inzwischen auch Besitzer eines Bootes, Angel-Guide und unterstützt List bei Bedarf. Da die Mund-zu-Mund-Propaganda gut funktioniere, gebe es sporadisch viele Anfragen. „Und denen möchte ich dann auch gerecht werden, weil es einfach ein tolles Naturerlebnis ist.“