Familie Goldacker kann stolz auf ihre kochenden Nachfolger sein
Oebisfelde l Wenn die Familie Goldacker, die einst einen teilweise zerstörten Streitturm in der Stadtmauer im Jahr 1910 auf private Initiative wieder aufbaute, den Turm heute sehen würde, wäre sie sicherlich stolz. Denn der Turm, der aufgrund des Engagements der Familie Goldackerturm genannt wird, befindet sich in einem ausgezeichneten Zustand. Verantwortlich dafür zeichnen die Mitglieder der internationalen Kochgilde Wolfsburg, der auch Oebisfelder Hobbyköche angehören. Die kochende Gilde übernahm das historische Gemäuer nach der Wende und pflegt es seitdem auf das Korrekteste.
Vor einigen hundert Jahren war das ebenfalls der Fall. Denn der Turm diente zur Sicherung der Stadt und musste daher immer gut in Schuss sein. Friedrich-Karl Sonntag und Horst Schröder schreiben dazu in ihrer im Jahr 2000 erschienenen Stadtchronik: "Die Streittürme, darunter der Goldackerturm, dienten außer zur Grabenbestreichung auch zur Bewachung der Kronen der Stadtmauer, des Grabens, der Toreingänge und zur Beherrschung des Vorgeländes. Drei Stadttore, die nachts geschlossen wurden, waren die einzigen Zugänge zur Stadt."
Der Goldackerturm gehörte zum Braunschweiger Tor durch das man nach Büstedt gelangte. Im vergangenen Jahr hat der Oebisfelder Heimatverein, dort, wo sich einst das Tor befand, einen Torflügel unweit des Goldackerturms aufgestellt. Weitere Toren befanden sich in Höhe der Sparkasse. Durch das dortige Töpfetor war zum Beispiel das ehemals eigenständige Kaltendorf zu erreichen. Auch dieser Standort ist vom Heimatverein mit einem Torflügel versehen worden. Tor Nummer drei, das Magdeburger Tor, stand im Bereich der alten Apotheke.