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Gefährliche Raupen Gummistiefel wegen Schädling im Garten

Der Eichenprozessionsspinner hat in Hohenhenningen deutliche Spuren hinterlassen. So kahl gefressen waren die Bäume noch nie.

Von Henning Lehmann 16.07.2019, 20:00

Hohenhenningen l Mit Sorge schauen Philipp Krümmel und Reiner Hevekerl vom Vorstand der Lockstedter Agrargenossenschaft auf die zahlreichen Eichenbäume an der Hohenhenninger Milchviehanlage. Denn in diesem Jahr hat der Eichenprozessionsspinner den riesigen, über 100 Jahre alten Bäumen merklich zugesetzt. „So kahl gefressen waren die Bäume noch nie“, betonte Philipp Krümmel und zeigt auf eines von vielen Raupennestern. Die Bäume wurden in 2019 nicht behandelt. Wie Reiner Hevekerl anmerkte, hat die Agrargenossenschaft aus Unwissenheit über den Werdegang der Antragsstellung zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners keine chemische Behandlung beantragt.

Die wäre aber dringend notwendig gewesen, weil die Raupen fast 100 Bäume auf der Grenzfläche der Kommune zur Milchviehanlage beschädigt haben. Derzeit, so Philipp Krümmel, haben die Bäume einen Johannistrieb und blühen zum zweiten Mal auf. Deshalb sind die Bäume nicht mehr so kahl und die Blätter sehen hellgrün aus, ergänzte das Vorstandsmitglied. „Landwirte, die in der Nähe der Bäume gearbeitet haben, meldeten sich mit Veränderungen auf ihrer Haut einige Wochen krank“, informierte Reiner Hevekerl. Auch die Hohenhenninger, die ihre Gärten in der Nähe der Milchviehanlage haben, hatten in diesem Jahr mit den Auswirkungen des Eichenprozessionsspinners zu kämpfen. „Es gab Tage, da konnten die Einwohner den Garten nur mit Gummistiefeln betreten“, so Hevekerl. Spaziergänge unter der idyllischen Eichenallee waren in den zurückliegenden Monaten ebenso nicht möglich, wie das Spielen der Kinder.

 Die haben in der Vergangenheit unter den Eichen so manche Stunde verbracht. Nur nicht in diesem Jahr. Eine Gefahr für die 300 Milchkühe bestand jedoch durch die Raupe nicht, aber für die Menschen. Aus diesem Grund werden Hevekerl und Krümmel Kontakt zur Stadtverwaltung aufnehmen, um 2020 den Eichenprozessionsspinner zu bekämpfen.