Datenautobahn Herzstück des Breitbandnetzes für den Bereich Apenburg-Winterfeld aufgestellt

Apenburg
Von Walter Mogk
Nichts ging mehr am Donnerstagvormittag auf der schmalen Verbindungsstraße zwischen Apenburg und Klein Apenburg. Pünktlich um 7.30 Uhr rollte ein 200 Tonnen schwerer Kran einer Spezialfirma aus Hohendodeleben an und blockierte die Fahrbahn auf Höhe des Klärwerkes. Dazu kam ein Tieflader mit einer besonderen Fracht: Das Gebäude des zukünftigen Technologiestandortes für den ersten Bauabschnitt des Projektgebiets 3, in dem derzeit im Auftrag des Zweckverbands Breitband Altmark (ZBA) Glasfaserleitungen für das schnelle Internet verlegt werden.
Im Nu hing das 30 Tonnen schwere Fertigteilgebäude am Haken und wurde punktgenau auf den bereits vorbereiteten Platz gegenüber dem Klärwerk gesetzt. Der sogenannte Point of Presence (PoP), wie der zentrale Schaltknoten auch heißt, wird in den nächsten Tagen mit Technik bestückt und soll das Herzstück des Breitband-Ausbaubereichs bilden, zu dem neben dem Flecken Apenburg-Winterfeld auch Orte der Gemeinden Beetzendorf und Kuhfelde sowie der Stadt Klötze gehören (siehe Infokasten).
„Hier werden alle Glasfasern zusammenlaufen und die Region mit ultraschnellem Internet versorgen. Ich freue mich persönlich sehr, dass wir hier heute diesen wichtigen Projektmeilenstein umsetzen können“, erklärte ZBA-Geschäftsführer Andreas Kluge. Im ersten Bauabschnitt sollen zirka 1400 Glasfaseranschlüsse im ländlichen Raum bis an die jeweiligen Häuser gelegt werden. Die Tiefbauarbeiten dafür laufen seit Wochen auf Hochtouren und sind nach Einschätzung von Kluge „schon weit fortgeschritten“. Gestern waren die Arbeiter beispielsweise dabei, Leitungen in der Beetzendorfer Bahnhofstraße und in der Lindenstraße zu verlegen.
Der neue Technologiestandort in Apenburg wird den gesamten Ausbaubereich mit Internet-, Telefonie- und Fernsehsignal versorgen und hält eine Reserve für weitere Erschließungen vor. Letzteres ist notwendig, um vor allem den weiteren privaten Ausbau der verbliebenen Orte zu ermöglichen. Denn nicht in allen Dörfern darf der Zweckverband sein Projekt mit Fördermitteln verwirklichen. Die sogenannten „schwarzen Flecken“, in denen bereits andere Anbieter den Ausbau bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit angekündigt oder realisiert haben, blieben bis jetzt außen vor.
Gespräche für Lösung laufen
Doch wie im Fall Jübar bemüht sich der ZBA auch hier um eine Lösung. „Dazu laufen weitere Gespräche mit privaten Telekommunikationsunternehmen“, teilte der Verband mit.
Derzeit erhalten Kunden auf dem Netz des ZBA Anschlüsse mit 500 Megabit pro Sekunde, die über eine Leitung mit zwölf Fasern in jedes Haus kommen. „Auch hier wird also eine Reserve für spätere Anwendungen bereits mitverlegt“, hieß es. Ein weiterer Meilenstein werde der Anschluss an die Haupttrasse sein, die quer durch die Altmark von Waddekath bis Erxleben bei Osterburg verläuft. Dieser wird im späten Sommer bis Herbst erwartet.
Den Aufbau des Technologiestandortes verfolgten am Donnerstag auch VG-Bürgermeister Michael Olms und Landrat Michael Ziche. Letzterer zeigte sich zufrieden über den Baufortschritt. „Über mehrere Jahre haben wir die Projekte entgegen anders lautender Meinungen zur Sinnhaftigkeit durchgesetzt. Jetzt zeigt sich gerade in dieser Zeit, dass die nachhaltige Lösung mit Glasfaser bis ins Haus die richtige Wahl für den Altmarkkreis war“, erklärte er.
