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Hitzewelle in Klötze Vergnügte Badegäste, besorgte Landwirte

Die Hitzewelle sorgt für Freud und Leid - auch in Klötze. Die Freibäder sind voll, die Landwirte besorgt.

Von Tobias Roitsch 31.05.2018, 22:00

Klötze l Sonnenschein sowie Temperaturen von 30 Grad und mehr – und das im Frühling. In der Region rund um Klötze herrscht hochsommerliches Wetter. Für den Altmarkkreis Salzwedel hat der Deutsche Wetterdienst am Donnerstag sogar eine Hitzewarnung ausgegeben.

Sorgen, dass das Trinkwasser ausgeht, müssen die Kunden des Wasserverbandes Klötze (WVK) wohl nicht haben. „Ich mache keine Panik“, sagte WVK-Geschäftsführerin Birgit Lange am Donnerstag auf Nachfrage der Volksstimme. Die Haushalte könnten versorgt werden. Dabei sei ein Wasserwerk derzeit sogar außer Betrieb, wie Lange sagte. Festgestellt wurde eine wesentlich höhere Wasserabnahme, vorrangig in den Abendstunden. Dann würden viele Gartenbesitzer ihre Rasenflächen beregnen. Da könne es passieren, dass gerade an den Rändern des Versorgungsgebietes der Druck in den Leitungen sinkt.

Ausgearbeitet wurde beim WVK eine Statistik zur Wasser-Förderung. Lag diese im Mai 2017 bei 107.612 Kubikmetern, sei der Wert im Mai 2018 auf 132.855 Kubikmeter angestiegen, wie Lange mitteilte. Sie würde sich wünschen, dass die Menschen in diesen Tagen darüber nachdenken, mit dem Trinkwasser sparsam umzugehen. Wichtig sei außerdem, dass nichts kaputtgeht, sagte Lange und nannte als Beispiel den Stromausfall am Sonntag in Klötze. So etwas würde alles durcheinander bringen.

Die Landwirte klagen derzeit über die anhaltende Trockenheit. „Es ist extrem schlimm. Das Wintergetreide ist besonders von der Trockenheit betroffen“, erklärt Raimund Punke, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes, im Gespräch mit der Volksstimme.

Besonders schlimm habe es die Wintergerste erwischt. Aber auch beim Weizen sind die Auswirkungen der heißen Temperaturen bereits sichtbar. „Im Frühjahr war es sehr feucht. Da mussten die Pflanzen kein tiefes Wurzelwerk ausbilden. Die Nährstoffe waren direkt unter der Oberfläche.“ Was damals zu einem schnellen Wachstum bei den Pflanzen führte, wird ihnen nun zum Verhängnis. „Jetzt schaffen es die Wintergetreidesorten kaum noch, ein tieferes Wurzelwerk auszubilden“, so Raimund Punke.

Grund zur Freude gibt es hingegen im Kunrauer Freibad: Bereits 1400 Badegäste wurden seit dem Saisonstart am 23. Mai gezählt, freute sich Mitarbeiter Fred Steffens am Donnerstag. „Für uns ist es immer schön, wenn was los ist“, so Steffens. Die Besucherzahl schätzte er als sehr gut ein.

Rund 1800 Badegäste suchten seit dem 23. Mai Abkühlung im Klötzer Waldbad, wusste der dortige Schwimmmeister Roland Gille zu berichten. Zum Vergleich: In der gesamten Saison 2017 gab es in Klötzer Bad 10.799 Besucher, in Kunrau waren es 5122.