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Jubiläum Klötzer Nordler feiern 100-Jähriges

10 Jahrzehnte Klötze-Nord: Dieses nicht alltägliche Jubiläum feierten die aktuell 94 Nordler ganz groß.

Von Henning Lehmann 08.09.2020, 06:00

Klötze l Das waren noch Zeiten: Zuerst war die Gaststätte da und dann kamen die Einwohner. Gastwirt Karl Meyer war der erste, der 1920 in Klötze-Nord baute und seine Gastwirtschaft, nicht nur zur Freude der Klötzer 1921 eröffnete. Damit war der Grundstein für den Ortsteil der Stadt Klötze gelegt. Später erfolgte der Bau von weiteren Häusern und aktuell leben 94 Nordler vor den Toren der Purnitzstadt. Zur Feier auf dem ehemaligen Geländes des Kulturhauses trafen sich Groß und Klein, um auf das Jubiläum anzustoßen.

Mit dabei waren mit Albert Zimmermann (4,5 Monate) der jüngste Einwohner des Dorfes, der mit seiner Mutter Teresa zur Party kam, und mit Elise Paul auch eine der ältesten Nordlerinnen. Mit 86 Jahren war sie zwar die älteste Anwesende, noch zehn Jahre älter ist aber Kurt Stiller. Er fehlte aus gesundheitlichen Gründen. Nicht nur das 100-jährige Bestehen ihres Ortsteils feierten die Nordler, wie sie sich selbst bezeichnen, am Sonnabend, sondern auch ihr 14. Sommerfest, und das wurde 2020 vom Klötzer Ortschaftsrat finanziell mit 900 Euro unterstützt. Darüber freute sich die Cheforganisatorin Simone Paul. Sie hielt nicht nur in diesem Jahr erneut mit ihrem Mann Bernd und Sohn Daniel sowie Stammkoch Tim Forjahn die organisatorischen Fäden in den Händen. Simone Paul hatte auch den Antrag auf finanzielle Unterstützung beim Ortschaftsrat gestellt.

Für die 900 Euro kauften die Nordler zwei große Zelte, denn seit dem Abriss des einstigen Kulturhauses 2008 fehlt den Einwohnern ein festes Domizil. Mit dem Kauf der beiden Überdachungen ist das Sommerfest und das alljährliche Osterfeuer abgesichert, freute sich Paul über die bewilligte Spende der Stadt. Doch nicht nur die Kommune unterstützte die Rand-Klötzer großzügig. Auch zahlreiche Sponsoren aus dem Ortsteil und auch aus der Kernstadt zeigten sich spendabel.

Klötze-Nord ist ein wachsender Ortsteil. Allein nach der Wende wurden 17 neue Häuser gebaut, erzählte Peter Perner vom Organisatorenteam. Die Einheimischen hoffen, dass der Trend so weitergeht und in naher Zukunft die 100-Einwohner-Marke erreicht wird. Dabei begann 1919 alles ganz klein. Die Stadt kaufte nach dem Ende des Ersten Weltkrieges vor den Toren der Stadt Acker- , Siedlungs- und Waldflächen für Kriegsrückkehrer, damit sie Häuser bauen konnten, schaute Birgit Schünemann auf die Historie zurück. Nach dem Bau der Gastwirtschaft von Karl Meyer folgten weitere Häuser und heute ist Nord ein stattlicher Ortsteil. Auch das 2008 abgerissene Kulturhaus mit Wirt Heinz Hoppe hatte einen guten Ruf. Genau wie das immer am 1. Mai über 50 Jahre lang ausgetragene Fußballturnier. „Der Zusammenhalt in Klötze-Nord ist groß“, betonte Simone Paul, die unter großem Applaus von Peter Perner eine Auszeichnung für ihr Engagement erhielt.

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