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Karneval Jedes Mal Lampenfieber

Mit drei Prunksitzungen begeisterte der Klötzer Karnevalverein (KKV) in der Session 2017/18. Die Volksstimme blickte hinter die Kulissen.

Von Meike Schulze 29.01.2018, 19:00

Klötze l Freitagabend, kurz nach 19 Uhr: Im Altmarksaal herrscht geschäftiges Treiben. Obwohl sie schon zwei Prunksitzungen hinter sich haben, steht für alle am Programm Beteiligten eine Generalprobe an. „Es gibt ein paar kleine Änderungen und morgen auch ein Premiere“, erklärt KKV-Chef Andreas Kipp. Außerdem soll alles perfekt ablaufen. Also wird alles von Anfang bis Ende durchgespielt, der Einmarsch der Garden und Abordnungen genauso wie jede einzelne Darbietung. Für die Jecken ist das auch die Gelegenheit, die Shownummern der anderen zu sehen.

Bei der Prunksitzung selbst geht das kaum. Etliche Karnevalisten wirken im Programm mehrfach mit und sind hinter den Kulissen mit Umziehen und Umstylen beschäftigt. Die Kostüme der anderen sehen sie erst beim großen Finale, jetzt sind alle leger bis sportlich gekleidet – und manch einer auch mit Handwerkszeug gerüstet. Dan Schröder zum Beispiel. Als Fachmann des Holzbaus baut er rasch noch etwas für die Kulisse. Anja Rackwitz und Thomas Sonntag widmen derweil ihre ganze Aufmerksamkeit der bereits am Vortag aufgestellten Fotobox. „Wir streichen sie glatt, damit die Bilder morgen auch wirklich schön werden“, erklärt die Ex-Prinzessin.

Den roten Faden, von Punkt fünf, wenn die Einmärsche der Garden erfolgt sein werden, bis Punkt 25, dem Finale, halten Luise Kummert und Alexander (Alex) Kleine als Moderatoren in ihren Händen. „Es ist gut, dass wir zu zweit sind, da können wir uns gegenseitig helfen, wenn wir mal ins Stocken geraten“, sagt Luise, während sie mit Alex an der Moderation feilt. Und: „Ja, ich bin total aufgeregt, wenn ich moderiere“, gesteht sie. Auch Alex hat „jedes Mal mega Lampenfieber“. Da gilt es, sich entsprechend zu wappnen, damit das Publikum davon nichts merkt.

Und so kommt es bei der Prunksitzung am Samstagabend dann auch. Eben noch hinter dem Vorhang gebibbert, kommen die beiden als Volksmusikantenpärchen in die Saalmitte geschlendert. Wie Profis im Showgeschäft singen sie das Heimatlied und strahlen ins Publikum. Das Publikum strahlt zurück, applaudiert und johlt vor Begeisterung. Spätestens jetzt ist das Eis gebrochen und zeichnet sich eine dritte tolle Veranstaltung ab.

Während Luise und Alex die Gäste charmant von Programmpunkt zu Programmpunkt führen, bieten sich hinter der Kulisse ganz unterschiedliche Stimmungsbilder. Hier wird geschminkt, dort mehr oder weniger hektisch von einem Kostüm ins nächste geschlüpft, zwischendurch ein Späßchen gemacht oder auch ein Snack zur Stärkung in den Mund geschoben.

Als zur Halbzeit des Abends die Prinzengarde das Publikum zum Lachen bringt, herrscht hinter dem großen Vorhang konzentrierte Anspannung. Gleich ist Judith Zürcher dran. Die Musicalsängerin hat zur Präsentation des Prinzenpaares einen Soloauftritt und will mit ihrer Stimme glänzen. Als sie wenig später ebenso wie die Hoheiten Sandra I. (Spähn) und Andreas I. (Kipp) gefeiert wird, folgt die angekündigte Premiere: Ein Duett mit Nachwuchssängerin Ricarda Behrend, die auch zum Ballett Starlight gehört. Und das ist nicht alles. Den Background zum Song „Wie weit ist es bis ans Ende dieser Welt“ singen fünf der roten Funken des KKV. Mehrmals haben sie sich in den Tagen zuvor zu Proben getroffen und freuen sich wenige Minuten später, dass alles reibungslos geklappt und keine den Text vergessen hat. Zeit, den tosenden Applaus zu genießen, bleibt kaum, denn als übernächste Nummer sind die Mädchen mit dem dancelike-Ballett an der Reihe…

So geht es weiter Punkt um Punkt, Zugabe um Zusage, bis zu später Stunde das große Finale ansteht. Danach haben die Karnevalisten allen Grund, die Anspannung der vergangenen Wochen fallen zu lassen und die erfolgreiche Saison beim Ballabend selbst gebührend zu feiern.