1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Standortfrage scheint beantwortet

Kindertagesstätte Standortfrage scheint beantwortet

Kommt als Standort für die Kuseyer Kita nur noch der alte Sportplatz in Betracht? Diesen Eindruck erweckt eine Beschlussvorlage.

Von Markus Schulze 30.08.2018, 12:00

Klötze/Kusey l Zwölf Wochen lang herrschte im Bezug auf den geplanten Neubau der Kindertagesstätte in Kusey absolute Funkstille. Zuletzt war darüber am 6. Juni im Stadtrat öffentlich gesprochen worden. Seinerzeit stellte Planer Burkhardt Melzian noch einmal die beiden gehandelten Standorte für die Kita vor und benannte die jeweiligen Vor- und Nachteile. Die Verwaltung hatte von Anfang für den Standort an der Grundschule plädiert. So könnte dort für (Ab-) Wasser und Heizung ein Anschluss zur Grundschule erfolgen, wohingegen am alten Sportplatz alles neu erschlossen werden müsste. Entscheidender Nachteil des alten Sportplatzes sei aber, dass die betreffende Fläche erst erworben werden müsste. Dennoch mehrten sich die Stimmen für den alten Sportplatz. Unter anderem deshalb, weil sich Grundschüler- und Kita-Kinder dann nicht gegenseitig in die Quere kämen und weil dort einfach mehr Platz vorhanden sei.

Zwischendurch stand nach einem „ergebnisoffenen“ Vorstoß von Henry Hartmann (CDU) die Frage im Raum, ob ein Kita-Neubau überhaupt nötig sei. Stattdessen könnten die „Zwerge“ doch in der Kuseyer Grundschule betreut und im Gegenzug die Kuseyer Grundschüler in Kunrau unterrichtet werden. Nach heftigen Protesten ist davon schon längst keine Rede mehr.

Doch zurück zum 6. Juni. Der Vortrag von Burkhardt Melzian stieß bei den Stadträten auf viel Kritik. Die Mandatsträger monierten fehlende Tischvorlagen und dass die mittels Beamer an die Wand geworfenen Daten quasi nur mit Fernglas lesbar waren. Auf dieser Grundlage, so der Tenor, könne über die Standortfrage keine Entscheidung getroffen werden. Die Idee, sich noch vor der Sommerpause zu treffen, wurde verworfen.

Zwischenzeitlich gab es erfreuliche Nachrichten aus Salzwedel. So entschied sich der Jugendhilfeausschuss dafür, das komplette Geld, das dem Altmarkkreis aus dem Förderprogramm für Kinderbetreuung von 2017 bis 2020 zur Verfügung steht, dem Neubau der Kuseyer Kita zugute kommen zu lassen. Es handelt sich um 1,143 Millionen Euro. Alle anderen Projekte gingen leer aus.

Dann kam tatsächlich die Sommerpause. Und eigentlich, darauf hatte man sich im Klötzer Stadtrat verständigt, sollte der Planer nun noch einmal die Gelegenheit für eine Präsentation bekommen.

Ob dem so sein wird, darauf gab es – mit Hinweis auf die Abwesenheit des zuständigen Amtsleiters – aus dem Klötzer Rathaus noch keine Antwort. Ebensowenig wie auf andere Nachfragen.

Die Nachfragen hatten sich ergeben, weil die Verwaltung per E-Mail die Einladung für die nächsten Sitzungen versandt hatte. Zunächst wurde darüber informiert, dass sich der Hauptausschuss am 5. September um 18.30 Uhr im Klötzer Rathaus trifft, eine Stunde später folgte die Einladung für den Stadtrat, der am gleichen Tag an gleicher Stelle ab 19 Uhr zusammenkommt.

Einziger Tagesordnungspunkt für den Hauptausschuss wird der Aufstellungsbeschluss für den B-Plan „Neubau Kindergarten Kusey“ sein. In der Vorlage wird beschrieben, dass dieser Schritt erforderlich sei, um Baurecht zu schaffen. Und zwar für den Standort am alten Sportplatz. „Gegenwärtig ist dieser Bereich im genehmigten Flächennutzungsplan ... als Fläche für die Landwirtschaft und zu einem geringen Teil als Grünfläche mit Nutzung als Sportplatz dargestellt.“ Und weiter: „Ziel ist es, durch die Ausweisung des Plangebietes als Sondergebiet mit der Zweckbestimmung Kindertagesstätte, einen modernen Kindergarten errichten zu können ...“

Von der Grundschule als Standort für die neue Kita ist in den Unterlagen hingegen nirgendwo etwas zu finden. Ist darüber hinter verschlossenen Türen längst befunden worden? Antwort: Jein. Wie Ordnungsamtsleiter Ulf Dittfach auf eine erste Anfrage der Volksstimme anmerkte, sei der alte Sportplatz lediglich ein Vorschlag. Er sprach von Fristen, die einzuhalten seien, räumte aber ein, dass der alte Sportplatz wohl „mehrheitsfähig“ sein könnte. „Das bedeutet aber nicht, dass die Fläche dem Eigentümer schon abgekauft worden ist“, fügte Dittfach hinzu.

Man darf gespannt sein, wie es in der Angelegenheit weiter geht.