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Kita-Bau Drei Standorte und wenig Einigkeit

Wo soll die neue Kita in Kusey entstehen? Drei Varianten sind im Gespräch. Vor Ort machten sich einige Stadträte nun selbst ein Bild.

Von Tobias Roitsch 27.03.2018, 03:00

Kusey l Viel zu sehen ist vom neuen Kita-Gebäude in Kusey bislang noch nicht. Nur vereinzelt ragen einige Holzpflöcke aus dem Boden. Mit ihnen wurde der Grundriss des künftigen Gebäudes abgesteckt. Und das nicht nur einmal. Denn bislang gibt es drei Standort-Vorschläge für den Neubau. Um sich einen Überblick zu verschaffen, hatten sich Mitglieder des Klötzer Stadtrates am Sonnabend zu einem Vor-Ort-Termin in Kusey verabredet. Eine Woche zuvor gab es ebenfalls ein solches Treffen. Diskutiert wurde über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten. Von einer möglichen Einigung war nicht viel zu spüren.

Im Gespräch sind aktuell drei Varianten. Die Verwaltung favorisiert den Standort an der örtlichen Grundschule, wie schon in früheren Diskussionen deutlich wurde. Dort steht eine Fläche zur Verfügung, die der Stadt Klötze gehört. Als Vorteile dieser Variante wurden während der jüngsten Sitzung des städtischen Hauptausschusses die Nähe zur Sporthalle sowie die bereits vorhandenen Anschlüsse für Wasser und Abwasser genannt. Die Heizung der Grundschule könnte genutzt werden. Ein Nachteil: Der Spielplatz müsste abgebaut werden, wie bei dem Treffen am Sonnabend zu hören war. Die Grundschüler würden beschnitten, so die Sorge. Gerade in den Hofpausen oder in den Freistunden würde der Spielplatz von den Schülern genutzt. „Ich hoffe, dass wir zum Wohle der Grundschule richtig entscheiden“, sagte Kuseys Ortsbürgermeister und Stadtratsmitglied Klaus Vohs (UWG).

Dafür, das Wohl der Kinder in den Vordergrund zu stellen, sprach sich auch der Kuseyer Wolfgang Mosel (Die Linke) aus. Mit Blick auf die Tagesabläufe der Kitakinder und der Schüler sehe er den Bau in direkter Nähe zur Grundschule kritisch. Wenn in der Kita der Mittagsschlaf gehalten wird, sei für die Grundschüler der Unterricht vorbei und sie wollen draußen toben. Außerdem könnte es ja auch sein, dass es irgendwann neue Richtlinien vom Land gibt, die mal für Probleme bei einer solch engen Bebauung sorgen könnten. „Nicht, dass wir dann hier stehen und können die Richtlinien nicht erfüllen“, so Mosel. Entscheidend sei aber für ihn, dass gebaut wird.

Welche Richtlinien es vielleicht in vier oder fünf Jahren geben könnte, lasse sich heute noch nicht vorhersehen, sagte Klötzes Bürgermeister Uwe Bartels. Er erinnerte daran, dass die Kita eingeschossig geplant sei und deshalb eine große Fläche benötigt werde. Geplant werde für 90 Kinder. „Das sind städtische Flächen“, fuhr er fort. Der öffentliche Spielplatz, der sich noch an der Schule befindet, lasse sich auch an anderen Stellen im Ort aufbauen. Als Beispiel nannte er eine Fläche am evangelischen Landjugendzentrum. „Die Diskrepanz, dass die Kita und die Grundschule in Kontakt kommen, sehe ich nicht“, so der Bürgermeister. Eine zweite Variante, über die am Sonnabend gesprochen wurde, sieht vor, die Kita ebenfalls an der Grundschule zu errichten. Allerdings mit einer anderen Ausrichtung, quer zum ersten Vorschlag. So würde sich das Gebäude wohl bis auf das Gelände des ehemaligen Schwimmbades erstrecken, wie es hieß. Bäume müssten dafür gefällt werden, ein Weg würde als Durchgang wegfallen, doch die Fläche sei bebaubar, sagte Klaus Vohs. Er glaube aber nicht, dass es Kuseyer gebe, die die Kita in diesem Bereich haben möchten, brachte er seine Meinung zum Ausdruck.

Variante Nummer drei auf der Liste wurde ebenfalls in Augenschein genommen. Dieser Entwurf sieht einen Neubau auf dem alten Sportplatz vor. Diese Idee wird vom Kuseyer Ortschaftsrat favorisiert. Augenscheinlich ist dort viel Platz, es gebe mehrere Möglichkeiten, wie das Gebäude ausgerichtet werden könnte. Das Gelände müsste aber erschlossen werden, eine Fläche wäre von einer Privatperson zu erwerben, wie bereits kürzlich im Hauptausschuss erläutert wurde. Über die Kosten, die durch den Kauf des Grundstücks anfallen würden, wurde am Sonnabend nicht öffentlich gesprochen. „Bei den Kindern sollten wir nicht auf knitsch und knautsch sparen“, appellierte Vohs. Man plane schließlich für mehrere Jahre.

Ob über den Neubau bei der nächsten Sitzung des Hauptausschusses am 18. April gesprochen wird, ist noch unklar. Aktuell liegt noch keine Tagesordnung vor.