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Kritik Waldklassenzimmer zerfällt

Das Waldklassenzimmer bei Klötze ist eine Ruine. Das einstige Vorzeige-Projekt ist nicht mehr nutzbar.

Von Markus Schulze 29.01.2021, 05:00

Klötze l Raus aus dem Klassenzimmer, rein in die Natur. Allein die Vorstellung, das Schulgebäude mal verlassen zu können, erfreut wohl jedes Kind. Die jetzige Corona-Lage ausgenommen. Wie gut, dass dazu in Klötze die Möglichkeit besteht. Theoretisch. Denn praktisch ist das Waldklassenzimmer auf dem Zinnberg kaum noch als solches zu erkennen. Aus dem einstigen Vorzeige-Objekt ist ein Schandfleck geworden. Dieser Ansicht ist zumindest Bernd Unruh, der für die SPD im Ortschaftsrat sitzt und schon mehrfach auf den schlechten Zustand der Anlage hingewiesen hat.

Das Waldklassenzimmer existiert seit 1998. Es wurde damals von ABM-Kräften angelegt, die auf dem Zinnberg einen ringförmigen Steinwall schufen. Außerdem wurden Tische und Bänke aufgestellt, um aus dem Areal ein Klassenzimmer zu machen, in dem Kinder direkt mit der heimischen Flora und Fauna in Berührung kommen können. Auch Wanderern wurde somit eine idyllische Rastmöglichkeit geboten.

Doch im Laufe der Jahre verkam das Gelände immer mehr. Dazu trugen auch Rowdys bei. Vandalismus war und ist keine Seltenheit.

Inzwischen gleicht das Waldklassenzimmer einem Trümmerfeld, wie sich vor Ort zeigt. Die Schilder sind verschwunden, Tische sind auch nicht mehr zu sehen. Ein Brett, das links und rechts auf Steinen liegt, dient als Bank. Mittendrin zwei aus Steinen gebaute Feuerstellen, das Brennholz liegt gleich daneben. Hinter dem Wall wurde eine Mülltüte entsorgt.

„Die ganze Fläche ist total verwuchert und macht keinen guten Eindruck mehr“, klagt Unruh und findet es traurig, dass dem Waldklassenzimmer offenbar keine Beachtung mehr geschenkt wird. Die Folge: Verfall. Laut Unruh hat er sich bereits bei der Stadt erkundigt, um zu erfahren, ob und wie das Waldklassenzimmer gerettet werden könnte. Allerdings ließ ihn die Antwort – „Da müsste man zu viel Geld reinstecken“ – enttäuscht zurück.

Unruh hofft aber, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Vielleicht könnte die ABS Drömling die Arbeiten ganz oder teilweise übernehmen. „Dazu müsste die Stadt einen Antrag stellen“, hat Unruh erfahren. Vorstellen könnte er sich auch, dass die Schulen das Waldklassenzimmer im Rahmen einer Projektwoche in Schuss bringen, sofern es die Corona-Verordnungen wieder zulassen.

„So wie jetzt darf das Waldklassenzimmer jedenfalls nicht bleiben“, meint Bernd Unruh.