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Kündigungen Schöne Bescherung bei Meshpack

Mitarbeiter sollen offenbar bei Meshpack in Kusey gekündigt werden. Die Produktion soll teilweise verlagert werden.

Von Siegmar Riedel 19.12.2018, 05:00

Kusey l Gleich zwei Hiobsbotschaften machen derzeit im Klötzer Ortsteil Kusey die Runde. Unklar ist zum einen die Zukunft der PuG-Verkaufsstelle im Ort. Auch eine Schließung der Kaufhalle steht im Raum. Auf Nachfrage der Volksstimme wollte Helga Schulz, Vorstand von PuG in Salzwedel, keinen Kommentar dazu abgeben.

Jetzt wird außerdem bekannt, dass die Firma Meshpack Teile ihrer Produktion offenbar verlagern wird. Ein Schlag ins Kontor für die Mitarbeiter. Hauptgesellschafter der Firma Meshpack ist Karatzis S. A. mit Sitz in Griechenland. Hauptsächlich werden von dem Konzern Netzprodukte hergestellt. In jüngerer Zeit investierte das 1974 gegründete Unternehmen nach eigenen Angaben auch in erneuerbare Energiequellen wie den Bau von Photovoltaikanlagen. Auf Kreta betreibt Karatzis zudem ein Fünf-Sterne-Hotel.

In Kusey werden seit 1998 Verpackungsnetze hergestellt. Im Jahr 2000 gab es einen Besitzerwechsel, das Unternehmen firmierte fortan unter dem Namen Meshpack.

Seither werden dort von Meshpack unter anderem Verpackungsnetze für Kartoffeln, Zwiebeln und ähnliches, sogenannte Raschelnetze, hergestellt. Die heißen so, weil sie auf Maschinen dieses Namens, den 15 Rascheln in Kusey, hergestellt werden. Zur Produktpalette gehören heute auch Rundballennetze, Teichschutz­netze, Siloschutznetze, Netze für Weihnachtsbäume und einiges mehr.

Aus Kreisen der Belegschaft heißt es, dass Geschäftsführer Klaus Gerhold auf einer kurzfristig einberufenen Betriebsversammlung am Montag das Ende der Raschelsackproduktion am Standort Kusey verkündet hätte. Die Produktion werde an einem Konzernstandort in Griechenland gebündelt. Andere Bereiche seien davon nicht betroffen, es werde also vorerst weiter in Kusey produziert. Bis zu 50 Prozent der gut 60 Beschäftigten bei Meshpack würden wegen der Produktionsverlagerung mit der Kündigung rechnen müssen.

Meshpack-Geschäftsführer Klaus Gerhold wollte am Dienstag keine Einzelheiten nennen. Auf Anfrage der Volksstimme sagte er: „Ich kann noch nichts Näheres dazu sagen. Ich habe keine Lust, Gerüchte in die Welt zu setzen. Es gibt noch so viele Sachen zu besprechen, so viel Ungeklärtes.“ Auch stünden noch mehrere Optionen im Raum. Er, Klaus Gerhold, werde in der ersten Woche des neuen Jahres zum Hauptgesellschafter nach Griechenland fliegen, um Details zu besprechen. Erst danach gebe es weitere Informationen.