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Mehrwertsteuer Alles wegen ein paar Cent

Zum Jahresanfang stieg die Mehrwertsteuer wieder von 16 auf 19 Prozent an. Mehr Arbeit für Discounter auch in Klötze.

Von Henning Lehmann 12.01.2021, 10:37

Klötze l Unterm Strich hat die sechsmonatige Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent im Zuge der Corona-Pandemie nicht den großen Erfolg wie erwartet gebracht. Wie Carola und David Junghans vom gleichnamigen Edeka-Markt an der Poppauer Straße in Klötze sagten, hat sich das Kaufverhalten der Kunden durch die dreiprozentige Senkung der Mehrwertsteuer nicht verändert. „In der Regel geht es bei Lebensmitteln auch nur um Beträge von 2 bis 5 oder 6 Cent. Die Ausnahme sind teure Spirituosen“, betonte David Junghans. Aber auch für diese Artikel belief sich die Reduzierung meist noch unter einem Euro. Dennoch mussten Mutter und Sohn mit ihren Angestellten in den zurückliegenden Tagen über 10.000 neue Preisschilder anfertigen und sie an den Regalen anbringen. Ab der kommenden Woche soll dieser Aufwand dann beendet sein.

Wie David Junghans sagte, mussten die neuen Preise von allen Produkten des Supermarktes zunächst eingescannt, dann seitenweise gedruckt, einzeln gerissen, dann sortiert und zum Schluss an den Regalen in die Plastikschienen zu den Artikeln noch eingesteckt werden.

Das sei ein enormer Aufwand und hab viel Zeit in Anspruch genommen. Arbeitserleichterung kam von einigen Direkt­anbietern. Sie hatten ihre Produkte schon neu ausgepreist. Ausgenommen von dieser Preissenkung waren Spielzeugwaren und Büroartikel.

Bei Zweirad Jürgens in Klötze hat sich die Mehrwertsteuer-Reduzierung kaum bemerkbar gemacht. Wie ein Mitarbeiter sagte, ist der Verkauf an Fahrrädern zwar gestiegen. Das habe aber weniger mit der Mehrwertsteuer-Senkung zu tun, die Menschen wollen sich auf Grund der aktuellen Lage mehr sportlich mit dem Fahrrad betätigen. Da spielte beim Kauf der Preis eine untergeordnete Rolle.

Inhaber Frank Jürgens hatte im Sommer keine neuen Preisschilder ausgestellt, sondern an der Kasse die drei Prozent abgezogen. Im Zuge der Corona-Pandemie waren auch einige Lieferketten unterbrochen, was den Punkt Ersatzteile betrifft. Auch während des gerade verlängerten zweiten harten Lockdowns ist das Geschäft an der Neustädter Straße weiter geöffnet.

Die meisten Klötzer Einzelhändler haben bis zum Monatsende auf Grund der neuen Verordnungen im Zuge der Corona-Pandemie geschlossen. Auch der Baumarkt Werkers Welt an der Bahnhofstraße. Dort wurden die Preisschilder im Sommer auch nicht neu ausgepreist.

Wie Marktleiterin Claudia Schmidt informierte, zogen die Angestellten die drei Prozent an der Kasse beim Kauf der jeweiligen Produkte ab. Offiziell ist der Markt geschlossen. Dennoch bietet Werkers Welt einen Außer-Haus-Service montags bis freitags von 8 bis 16.30 Uhr sowie am Sonnabend von 8 bis 12 Uhr an. Der werde gut angenommen, wie Claudia Schmidt sagte.

Besonders für häusliche Reperaturen im Bereich Sänitär und Elektrik würden die Einwohner einen Fachhandel sehr oft aufsuchen. „Wir machen auch eine kontaktlose Übergabe der Waren“, betonte die Marktleiterin.