Museum Böckwitz Auf ein Neues

Neuer Vorstand, neues Glück. Am Sonntag wurde im Böckwitzer Museum mit siebenwöchiger Verspätung der Saisonstart gefeiert.

Von Markus Schulze 08.06.2020, 22:00

Böckwitz l Den ursprünglichen Saisonstart am 19. April hatte der Böckwitzer Museumsverein wegen der Corona-Pandemie verschieben müssen. Aber am Sonntagnachmittag (7. Juni) war es endlich soweit. „Es wurde Zeit, dass es losgeht“, sagte Vorstandsmitglied Nico Ludwig und ließ seinen Blick über das weitläufige Areal schweifen. Zufrieden stellte er fest, dass sich überall Menschen tummelten. Im Backhaus, in der Ausstellung, im Bauerngarten und auf dem Freigelände.

„Es gab schon Nachfragen: Wann macht ihr denn auf? Von daher konnten wir uns vorstellen, dass einige Leute kommen, aber dass es so viele werden, ist umso schöner“, freute sich Ludwig über den Andrang.

Im Vorfeld hatte der Verein damit begonnen, das Museum auf Vordermann zu bringen. „Wir haben den Rasen gemäht, den Sperrmüll rausgestellt. Es ist noch viel zu tun, aber der Anfang ist gemacht“, erklärte Ludwig. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen konnten sich die Mitglieder bisher nur in kleinen Gruppen zu Arbeitseinsätzen treffen. „Man merkt einfach, dass ein Ruck durch den Verein geht. Hier ist wirklich was in Bewegung geraten“, beschrieb der Böckwitzer die Aufbruchstimmung. Jeder sprühe vor Ideen und Tatendrang. Auch außerhalb des Vereins. So hätten sich einige Frauen aus Zicherie dazu bereit erklärt, den Bauerngarten, der wegen des hohen Aufwands schon infrage stand, zu pflegen.

Gleichwohl liege vor dem Museumsverein noch haufenweise Arbeit. „Die ganze Bürokratie haben wir total unterschätzt“, räumte Ludwig ein. In der Vergangenheit sei viel liegengeblieben. Unter anderem würden Einzugsermächtigungen fehlen und auch ein Freistellungsbescheid, um Spendenquittungen ausstellen zu können.

Derweil sei das Backhaus vom Müll befreit und mit dem Gaststätten-Mobiliar, das bisher eher unbeachtet in der Scheune gestanden habe, neu eingerichtet worden. Bis auf Weiteres erhalten blieben die landwirtschaftlichen Geräte, von denen man sich eigentlich trennen wollte. „Kurzfristig wird man die nicht los“, meinte Ludwig.

Am 30. Juni werde zur ersten geführten Radtour eingeladen, ein Internet-Anschluss soll her, ebenso ein Beamer, um Lesungen und Vorträge veranstalten zu können. Wie Ludwig weiter ankündigte, solle mit der Stadt Klötze auch eine Vereinbarung über die Nutzung des alten Beobachtungsturmes am Grenzlehrpfad getroffen werden.

Das alles ist aber noch Zukunftsmusik. Am Sonntag stand die Saisoneröffnung im Vordergrund, unter Beachtung der derzeit geltenden Hygieneregeln. Am Einlass wies Vorstandsmitglied Astrid Heers auf die Liste hin, in die man sich mit Namen, Anschrift und Telefonnummer einzutragen hatte. Es standen Flaschen mit Desinfektionsmitteln bereit, in die Ausstellung ging es nur mit Mundschutz.

Ein Rahmenprogramm, wie es für den 19. April vorgesehen war, gab es unter diesen Umständen nicht. Ohnehin, so Ludwig, sei es nicht das Ziel, große Feste zu feiern. Vielmehr solle das Böckwitzer Museum ein Ort der Begegnung und der Information sein, bei dem auch der Drömling und das Grüne Band eine größere Rolle spielen.