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Natur Orchideenwiese ist eine Pracht

Die Orchideenwiese in Klötze ist zur Blüte eine Schönheit. Das wissen auch Politiker zu schätzen.

Von Markus Schulze 29.05.2018, 21:00

Klötze l Die Orchideenwiese in Klötze ist ein botanischer Schatz und gerade im Mai, wenn die meisten Pflanzen in voller Blüte stehen, eine echte Sehenswürdigkeit. Das hat sich bis zur Bundestagsabgeordneten Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) herumgesprochen. 2016 war die Dessauerin schon einmal in Klötze zu Gast. Damals erkundete sie den Bienenlehrpfad, verpasste aber die Blüte auf der Orchideenwiese. Da traf es sich gut, dass der Politikerin eine Einladung des Klötzers Jürgen Lemke, dem das Areal besonders am Herzen liegt, ins Haus flatterte. Steffi Lemke nahm dankend an – und sah die Wiese am Dienstag endlich in schönster Pracht.

Unter anderem erfuhr Steffi Lemke bei ihrem Besuch, dass Orchideen früher fast überall in der nordwestlichen Altmark beheimatet waren, doch die zunehmende Landwirtschaft machte den Pflanzen arg zu schaffen. So war es auch auf der Orchideenwiese in Klötze. Dort waren in den Wendejahren nur noch wenige Exemplare anzutreffen. Es bedurfte ein gehöriges Maß an Schutz und Pflege, um das Idyll zu retten. Beispielsweise wurden in einem ersten Schritt die Erlen gefällt, damit der für Orchideen nachteilige Schatten verschwindet.

Jürgen Lemke informierte, dass auf der Orchideenwiese nur eine einzige Art gedeiht, nämlich das Breitblättrige Knabenkraut. Es blüht in der Regel zwischen dem 15. Mai und dem 15. Juni und jedes Jahr in einer anderen Farbe. 2017 zählte er rund 6700 Exemplare.

Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Schmidt wusste, dass der Standort der Orchideenwise vor etwa 250.000 Jahren zur Saale-Eiszeit enstand. Er dankte all jenen, die sich für die Orchideenwiese einsetzen.

Dazu gehört auch der Landesforstbetrieb, der die Orchideenwiese bereits vor geraumer Zeit in das Projekt „49 Arten, 49 Förster“ aufgenommen hat. Insgesamt, so erklärte Revierförster Dietmar Schulze, ist die Orchideenwiese 1,9 Hektar groß. 1,7 Hektar gehören dem Land, 0,2 Hektar befinden sich in Privateigentum. „Hier gibt es eine tolle Zusammenarbeit zwischen Behörden und Bürgern“, lobte Schulze und erwähnte, dass der Landesforstbetrieb jährlich bis zu 10.000 Euro für die Orchideenwiese ausgibt. Einmal im Jahr wird die Fläche gemäht. Ganz behutsam. Ohne Maschinen.Damit den Orchideen keine Konkurrenz erwächst.

Schließlich, darin sind sich alle einig, soll die Orchideenwiese in Klötze noch lange erhalten bleiben. Von diesem Engagement, aber natürlich auch von der Schönheit des Geländes, war Steffi Lemke tief beeindruckt.