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Rohrberger Schützen feierten mit befreundeten Vereinen die Königsproklamation Norbert Winn heißt mit dritter Amtszeit "Kaiser"

Von Dirk Andres 12.09.2011, 06:47

Auf eine lange Tradition kann die Schützengilde Rohrberg zurückblicken. Auch wenn es den Verein erst seit 1994 wieder gibt, liegen die Anfänge schon 130 Jahre zurück. "Am 18. April 1881 kamen 20 Männer zusammen, um dem Kriegerverein Rohrberg zu gründen", sagte Norbert Winn am Sonnabend zur Eröffnung des Schützenfestes.

Rohrberg. Die Bezeichnung "Krieger" sei seiner Ansicht jedoch irreführend. "Es war ein Zusammenschluss von Soldaten, die sich um die Hinterbliebenen und die Grabpflege ihrer ehemaligen Kameraden gekümmert haben", betonte Winn. Wie groß der Verein einmal gewesen sei, zeige ein Blick in das Jahr 1914. 87 Mitglieder mussten in den Krieg ziehen, 34 von Ihnen kehrten nicht zurück. Eine unschöne Rolle hätten die Schützen während des Zweiten Weltkrieges gespielt.

Deshalb waren solche Vereinigungen viele Jahre nach Kriegsende auch verboten. Erst im Jahr 1951 wurden alte Vereine wieder aus der Taufe gehoben. In Rohrberg geschah das erst nach der Wende.

Bei diesem kurzen Ausblick in die Vergangenheit beließ es Norbert Winn jedoch. Bevor er den neuen Schützenkönig verkündete, wurde ihm die Ehre zuteil, einige der insgesamt 17 Mitglieder zu befördern. Wolfgang Kirsch und Jutta Goergens wurden für ihre Mitarbeit im Vorstand zum "Major" befördert. Antje und Steffi Marquardt dürfen sich ab sofort Stabsfeldwebel nennen, Birgit Winn ist zum Fähnrich aufgestiegen und Alfons Wobbe ist ab sofort Oberstleutnant. "Meine Frau sagt immer, ich habe eine Scheibe mit meinem Verein. Nein, ich habe sogar drei", sagte Winn schmunzelnd. Der Rohrberger ist zum dritten Mal Schützenkönig geworden und erhielt vom Vereinsvorsitzenden Ralf Marquardt auch die dritte Schützenscheibe.

"Damit kann ich mich jetzt Kaiser nennen", sagte Winn. Die Schützenkette bekam der "Kaiser" von Volker Gaede, der erst einmal diesen Titel erringen konnte. Der erste Schützenkönig in der noch jungen Vereinsgeschichte war übrigens Jens Zemke, der die Krone in den Jahren 1994 und 1995 tragen konnte. Vizeschützenkönig ist in diesem Jahr Frank Borchert geworden. Den Kampf um die Bürgerschützenkrone hat Günter Friedrich für sich entschieden.

Zur Freude der Mitglieder gab es nach langer Zeit auch wieder eine Kinderschützenkönigin. Während die Erwachsenen mit dem KK-Gewehr auf der 50-Meter-Bahn antreten mussten, wurde der Nachwuchswettbewerb mit den Luftgewehr ausgetragen. Kindermajestätin Jennifer Winn bekam ebenfalls eine Schützenscheibe. Die Scheiben werden Ende Monats bei den Majestäten angebracht.

Die neuen Könige wurden nicht nur von den Mitgliedern bejubelt. Applaus gab es auch von den Vertretern der befreundeten Schützenvereine aus Abbendorf, Jübar, Ristedt und der Schützengilde Apenburg. Zur Feier des Tages spendierte der König nach dem Appell ein Fass Freibier. Für die musikalische Unterhaltung sorgte bis zum Nachmittag die Schalmeienkapelle aus Diesdorf. Sie spielten nicht nur Marschklassiker, Kapellenleiter Hartmut Schulz gab auch ein Solo nach dem Vorbild von Harald Juhnke zum Besten. Für das leibliche Wohl war mit Gegrilltem sowie Kaffee und Kuchen gesorgt. Für die jüngsten Besucher gab es eine Hüpfburg.

Die traditionelle Kranzniederlegung fand am Freitag statt. Im nächsten Jahr wird das Schützenfest wesentlich größer, weil es in die Feierlichkeiten zum 800. Geburtstag von Rohrberg integriert werden soll. Dann soll es laut Schützenkönig Winn auch wieder einen Umzug geben. Das Fest selbst findet an der Mehrzweckhalle statt.