1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Eine Straße in Steimke, die Probleme macht

Oberflächenwasser Eine Straße in Steimke, die Probleme macht

In Steimke wurden Varianten vorgestellt, mit denen das Oberflächenwasser beseitigt werden könnte. Zudem soll der Verkehr beruhigt werden.

Von Markus Schulze 28.04.2018, 03:00

Steimke l Der Altneuferchauer Weg war am Donnerstagabend bei der Sitzung des Steimker Ortschaftsrates das beherrschende Thema. Zu Gast war der städtische Ordnungsamtsleiter Ulf Dittfach. „Das Problem ist nicht neu“, sagte er. „Der bauliche Zustand ist nicht optimal. Das Wasser spült den unbefestigten Seitenbereich aus. Das führt zu einer Verkehrsgefährdung.“

Nun gebe es drei Möglichkeiten, wie das Problem behoben werden könnte. Erstens: Eine notdürftige Reparatur. Diese Variante schloss Dittfach aber aus. „Das ist nicht in unserem Sinne und soll nicht verfolgt werden.“ Zweitens: Eine vollumfängliche Maßnahme mit Befestigung des Seitenbereiches, um daraus einen befahrbaren und 1,60 Meter breiten Gehweg zu machen. Außerdem wird auf einer Länge von 400 Metern ein Regenwasserkanal errichtet. An dieser Variante, deren Kosten von Dittfach auf 255 000 Euro beziffert wurden, müssten sich die Anlieger finanziell beteiligen, wobei die genaue Beitragshöhe noch offen ist. Und drittens: Der Seitenbereich wird profiliert, um das Wasser zu kanalisieren und an einer Stelle abzufangen. Der Seitenbereich würde im Anspritzverfahren eine dreifache Beschichtung erhalten, wie der Ordnungsamtsleiter erklärte. „Das hält fünf bis zehn Jahre“, erläuterte er und nannte später eine Summe von 10 000 bis 12 000 Euro, die von der Stadt aufgebracht würde.

Im Laufe der Diskussion zeigte sich, dass die Mehrheit der anwesenden Anlieger die dritte Option favorisiert. Jedoch lag ihnen, neben dem Problem mit dem Oberflächenwasser, auch noch etwas anderes auf dem Herzen, nämlich die Belastung des Altneuferchauer Weges durch den landwirtschaftlichen Verkehr und auch die Raserei. Es wurde darauf hingewiesen, dass im Neubaugebiet 31 kleine Kinder aufwachsen. „Die spielen, jagen dem Ball hinterher und schauen nicht nach links und rechts. Das ist nun mal so. Ich mache mir große Sorgen“, schilderte ein Vater seine Bedenken wegen des Verkehrs. Eine Frau wurde deutlicher: „Wir wollen keine Traktoren.“ Es gebe genug andere Wege – etwa den Klötzer Weg oder den sogenannten Zappelweg – die von den Landwirten genutzt werden könnten. Die Anlieger sprachen sich geschlossen dafür aus, für den Altneuferchauer Weg sowohl eine Tonnage- als auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung einzuführen. „Es kann ja wohl kein Hexenwerk sein, Schilder aufzustellen“, hieß es in der Runde.

Ulf Dittfach sah das anders. „Das ist nicht so einfach, wie Sie sich das vorstellen“, weil die Stadt hier nicht das alleinige Sagen habe. Auch andere Behörden hätten da noch ein Wörtchen mitzureden. Und für jedes Schild müsse der Nachweis der Notwendigkeit erbracht werden.

Die Anlieger hielten dagegen. So sollte die Stadt, sofern sie tatsächlich 10 000 bis 12 000 Euro für die dritte Variante aufwendet, selbst ein Interesse daran haben, dass die landwirtschaftlichen Fahrzeuge den Seitenbereich nicht gleich wieder beschädigen.

Dittfach konterte: „Eine 24-Stunden-Kontrolle kann es nicht geben. Das ist lebensfremd. Es wird leider immer jemanden geben, der sich nicht an Regeln hält.“

Die teure Variante, um das Problem mit dem Oberflächenwasser durch einen Regenwasserkanal in den Griff zu kriegen, spielte in den Gedanken der anwesenden Anlieger keine Rolle. „Und wenn ich schon zahlen soll, dann will ich nicht, dass dort weiterhin der landwirtschaftliche Verkehr langdonnert“, betonte eine Frau.

Anlieger Thomas Becker kam noch auf einen anderen Punkt zu sprechen. So sei der Altneuferchauer Weg im Jahre 1996 völlig falsch gebaut und das Gefälle ignoriert worden. „Das hat man damals total verbockt“, meinte er. Die Anlieger träfe in puncto Oberflächenwasser also keine Schuld. Dementsprechend dürften sie heute auch nicht zur Kasse gebeten werden. „Dann werden viele die Barrikaden hochgehen“, war er sich sicher.

Des Weiteren regten die Anlieger an, den Verkehr und das Tempo auf dem Altneuferchauer Weg durch eine Bodenwelle zu drosseln.

Nach gut 30 Minuten war die Diskussion vorbei. Ortschaftsrätin Katja Dierks rekapitulierte: „Wir stellen fest, dass für die Mehrheit die dritte Variante der Favorit ist.“ Außerdem soll die Stadt Klötze prüfen, ob für den Altneuferchauer Weg eine Tonnage- und Geschwindigkeitsbegrenzung sowie eine Bodenwelle denkbar ist.