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Ortschaftsrat Zaunpfähle sorgen für Unmut

Einen Parkplatz am Friedhof wünschen sich die Schwiesauer Ortschaftsräte. Doch daraus könnte wegen eines Zaunes nichts werden, fürchtet man.

Von Tobias Roitsch 21.09.2017, 22:00

Schwiesau l Für reichlich Missstimmung sorgten in der jüngsten Sitzung des Schwiesauer Ortschaftsrates Zaunpfähle, die um eine Wiese hinter dem örtlichen Friedhof gesetzt worden sind. Nun befürchten die Ortschaftsräte nämlich, dass ein seit Jahren geplanter Parkplatz dort nicht gebaut werden könnte. Dieser steht für die Ortsräte auf der Prioritätenliste aber ganz oben, wie es hieß.

Jetzt gibt es viel zu wenig Platz für einen Parkplatz, meldete sich Gerhard Glaue zu Wort. Er fand, dass der Ortschaftsrat bei solchen Sachen gefragt werden müsste. „Ich weiß gar nicht, warum ich noch hier sitze“, machte er seinem Unmut Luft. Es gebe in Schwiesau Beerdigungen, zu denen bis zu 100 Leute kämen, dann stünden schon mal 40 Autos auf der Straße, berichtete er. Das gehe so aber nicht, es müsse wenigstens Platz für 25 Fahrzeuge vorgehalten werden, sagte er.

Dem stimmte auch Manfred Hille zu. „Das ist ein Schildbürgerstreich gegen den Ortschaftsrat“, fand er deutliche Worte. Das Gremium müsse bei solchen Dingen befragt werden. „Mir muss niemand erzählen, dass ich nichts zu sagen habe, das weiß ich“, machte der Ratsherr seinem Unmut Luft. Als der jetzige Klötzer Stadtbürgermeister Uwe Bartels im vergangenen Jahr zur Wahl angetreten war, hätte er versprochen, die Ortschaftsräte wieder enger in Entscheidungen einzubeziehen, blickte Hille zurück. „Ist das so geschehen?“, fragte Hille mit Blick auf die Zaunpfähle in die Runde.

Er habe den Eindruck, dass das Wahlversprechen des Bürgermeisters durch die Verwaltung boykottiert werde. Er habe nichts dagegen, dass Gemeindeflächen verpachtet werden. Immerhin bringe das Geld. Und gegen einen Zaun habe er auch nichts, sagte Hille weiter. „Wir haben über längere Zeit über den Parkplatz diskutiert. Da dürfen solche Fehler nicht passieren“, sagte er. Schon jetzt sei die Zufahrt zu der Fläche, die als Parkplatz genutzt wird, so eng, dass sich zwei Fahrzeuge nicht mehr begegnen können.

Er sei beim Anblick der Pfähle genauso überrascht gewesen, sagte Ortsbürgermeister Helmut Fuchs. Was soll das werden, habe er sich gefragt. Vom städtischen Bauamtsleiter Ulf Dittfach habe er auf Nachfrage erfahren, dass dort Wildtiere gehalten werden sollen. Die verbleibende Fläche sei für einen Parkplatz noch groß genug, habe er als weitere Antwort erhalten. Fuchs schlug vor, sich mit dem Amtsleiter vor Ort zu treffen, um die Idee des Parkplatzes kundzutun. Die kleine Fläche sei jetzt kein geeigneter Parkplatz mehr, sagte er weiter. „Das müssen wir ordentlich machen.“ Möglich wäre es vielleicht auch, den Kakerbecker Weg zu verbreitern, um Stellflächen zu schaffen, regte Fuchs an. „Auf den Parkplatz will ich nicht sieben Jahre warten.“ Eine Lösung könnte sein, eine Fläche zunächst auszukoffern und mit Splitt zu versehen. „Wir müssen vorankommen. Vor der Eingemeindung haben wir es schon nicht geschafft. Jetzt läuft das achte Jahr und es passiert immer noch nichts“, blickte Fuchs zurück.