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Pilotprojekt Zahl der Wildunfälle ist drastisch gesunken

Eine Zwischenbilanz ist zum Pilotprojekt "Dreibeine" zwischen Klötze und Schwiesau gezogen worden. Das Ergebnis ist äußerst positiv.

Von Siegmar Riedel 25.10.2017, 22:00

Klötze/Schwiesau l Die Anzahl der Wildunfälle konnte auf dem Abschnitt der L 19 zwischen Klötze und Schwiesau in diesem Jahr auf zwei reduziert werden. Das ist ein entscheidendes Ergebnis des Pilotprojekts „Aktion Dreibeine“, das am Mittwoch direkt an der Straße ausgewertet worden ist. Und dennoch: Die Dreibeine in Signalfarbe, die an Stellen mit Wildunfällen aufgestellt worden waren, wird es nicht mehr geben. „Die Holzgestelle gingen unter und trugen nicht wesentlich zu mehr Aufmerksamkeit bei“, begründete Jens Mösenthin von der Unteren Jagdbehörde des Altmarkkreises. Zuvor aber hatte Polizeihauptmeister Manfred Richter ein positives Fazit gezogen. „Innerhalb von zehn Jahren hat es im Altmarkkreis Salzwedel insgesamt 35 441 Verkehrsunfälle gegeben“, rechnete er vor, „12 190 davon waren Wildunfälle. Das entspricht 34,4 Prozent.“ Das sei schon eine Hausnummer, die beachtet werden müsse.

Begonnen habe alles vor zwei Jahren mit einem Duftzaun, der nicht mehr betrieben werde, erinnerte Manfred Richter. Es folgten Reflektoren in verschiedenen Farben. Den entscheidenden Erfolg brachte jedoch die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf maximal 70 Kilometer pro Stunde. Im Durchschnitt habe es in den vergangenen zehn Jahren jeweils zwischen 16 und 22 Unfälle pro Jahr gegeben. „Im Jahr 2017 konnte die Zahl der Unfälle sage und schreibe auf sechs reduziert werden, davon waren nur zwei Wildunfälle“, freute sich Manfred Richter. „Das ist eine bemerkenswerte Zahl.“ In dieses Ergebnis flossen die Unfälle bis 12. Oktober ein. Es könnten also bis zum Ende des Jahres noch einige Unfälle in die Statistik einfließen.

Allerdings sind alle Zahlen nur aussagekräftig, wenn sie über mindestens drei Jahre betrachtet werden.

Auch Jens Mösenthin freute dieses positive Ergebnis. Jedoch würde sich nicht an allen gefährdeten Straßen im Altmarkkreis die Geschwindigkeit wie an der L 19 reduzieren lassen. „Das Ergebnis zeigt aber, dass die Geschwindigkeitsreduzierung ein geeignetes Mittel ist, um die Zahl der Wildunfälle zu verringern.“ Das Pilotprojekt zeige aber auch, dass jeder einzelne Autofahrer eine Mitverantwortung trage. „Das Wild fühlt sich hier wohl. Damit müssen wir leben. Und als Autofahrer insbesondere in der Dämmerung und in der Nachtphase auf Wildtiere achten“, betonte Jens Mösenthin.

Seiner Meinung nach habe sich die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern der Einsatzleitstelle und den Jagdpächtern bei Wildunfällen verbessert. Zudem plädiert er dafür, das Pilotprojekt zwischen Klötze und Schwiesau auf drei Jahre zu verlängern, besser noch auf vier oder fünf Jahre. „Das sollte unser Ziel sein, um verlässlichere Zahlen zur Auswertung zu bekommen.“