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Projekt Vom Vorurteil zum Rassismus

Die Klötzer Sekundarschüler haben Projektwoche. Ein Thema ist Rassismus.

Von Siegmar Riedel 06.12.2017, 20:00

Klötze l Martin Rietsch alias „2schneidig“ ist gebürtiger Deutscher. Er hat nigerianische Wurzeln, was seiner Hautfarbe anzusehen ist. Deshalb kennt Martin Rietsch rassistische Übergriffe nur zu gut. Mit Projekten in Schulen sowie mit seinen Songs bei Konzerten engagiert sich der Musiker gegen Rassismus. So auch in der Klötzer Sekundarschule.

Während „2schneidig“ mit den Siebentklässlern über das Thema sprach, erläuterte Elisabeth Meyer, dass sie sich mit Vorurteilen auseinandersetzen, Rassismus erklären und im Einstieg auf Mobbing eingehen werden. Sie fragten die Schüler, ob sie schon einmal rassistische Äußerungen gehört hätten. „Wir wollen den Blickwinkel wechseln“, informierte Elisabeth Meyer. Dabei sollen sich die Jugendlichen in die Rolle des Opfers versetzen. „Wir wollen auch darauf eingehen, welche Vorurteile Ausländer von den Deutschen haben.“ Die Schüler sahen sich den Kurzfilm „Schwarzfahrer“ an. Darin geht es um einen jungen Farbigen, der in einer Berliner Straßenbahn von einer alten Frau wegen seiner Hautfarbe beschimpft wird. Als ein Kontrolleur die Fahrkarten überprüft, nimmt der Mann der älteren Frau ihren Fahrschein weg und isst ihn auf. „Der Neger hier hat ihn eben aufgefressen!“, schimpft die Frau. Dieser blickt sie ironisch an und zeigt seine Dauerfahrkarte. Der Schaffner hält die Frau für unglaubwürdig und fordert sie zum Ausstieg auf. Ein tatsächlicher Schwarzfahrer, ein Weißer, bleibt durch die Ablenkung unbehelligt.

In Gruppen sollten die Schüler danach aufschreiben, welche Vorurteile sie mitbekommen haben. „Es waren über 20“, verdeutlichte „2schneidig“.