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Rettungsdienst 73 Einsätze mehr als im Vorjahr

Deutlich mehr Einsätze als 2018 hatte die Klötzer Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Vorjahr.

Von Henning Lehmann 29.01.2020, 20:46

Klötze l Hinter den Mitarbeitern der Klötzer und Rohrberger Rettungswache liegt ein einsatzstarkes Jahr. Gegenüber 2018 haben sich die Fahrten in allen Bereichen deutlich erhöht. Sechsmal müssen die Frauen und Männer im Durchschnitt am Tag Leben retten oder Menschen in der Not helfen. Der Rettungswagen rückte im Vorjahr 1266 Mal aus. 2018 waren es 1193 Einsätze. Diese Bilanz zog Oliver Ast, Leiter der Klötzer Rettungswache, im Gespräch mit der Volksstimme. Ast führt die Steigerung der Notrufe auf vielerlei Dinge zurück. Zum einen werden die Menschen im ländlichen Raum immer älter und im Alter benötigen die Senioren eine größere ärztliche Betreuung. Da werde der Notarzt öfter gerufen, manches Mal auch wegen kleinerer gesundheitlicher Beschwerden.

Die Rettungswache Rohrberg rückte 2019 zu 922 Notfällen aus, 2018 waren es 849. Das ist ebenfalls eine Steigerung um 73 Fahrten.

Einen Anstieg verzeichnete auch der Klötzer Krankentransportwagen (KTW). 2018 standen 679 Fahrten im Buch der Jahresabrechnung.

Im Vorjahr waren es 109 Fahrten mehr. 788 Mal fuhren die Rettungssanitäter, Rettungsassistenten und Notfallsanitäter ältere und kranke Menschen überwiegend zur Dialyse in medizinische Einrichtungen nach Magdeburg, Greifswald, Hannover und Berlin. Aber auch andere Krankentransporte erledigten die Mitarbeiter der DRK-Rettungswache. In diesem Punkt ist ebenfalls der demografische Wandel in der Region Auslöser: Immer mehr älter werdende Menschen müssen gepflegt und betreut werden. Sie suchen häufiger einen Mediziner auf.

Die Klötzer Rettungswache in der früheren Feuerwehr ist rund um die Uhr das ganze Jahr über mit einem Notarzt besetzt. Der wurde 2019 zusammen 918 Mal in Anspruch genommen. 2018 waren es 861 Einsätze. „Die Notärzte kommen aus ganz Deutschland und werden über die Kassenärztliche Vereinigung abgesichert. 70 Prozent der Ärzte gehören zum Stammpersonal. Sie kommen aus Hannover, Berlin, Soltau, Hamburg und Leipzig“, listet Oliver Ast auf. Wie er betont, ist es wichtig, dass die Zusammenarbeit im Ernstfall zwischen dem Notarzt und den Rettungskräften funktioniert. Auch das Arbeiten Hand in Hand mit der Klötzer Feuerwehr lobt der Chef der Rettungswache. Das zeige sich besonders bei den schweren Verkehrsunfällen wie im Herbst zwischen Klötze und Kusey, als zwei Hubschrauber angefordert wurden. „Wir kommen einmal im Jahr zu einem Workshop mit der Feuerwehr zusammen. Dabei geht es auch um den Umgang mit Toten bei Verkehrsunfällen. Fünf bis zehn Menschen sterben im Durchschnitt im Jahr in der Region Klötze“, bilanziert Ast.

Was das Thema Fachkräfte in der Rettungswachen Klötze und Rohrberg betrifft, ist der Chef zufrieden. Zwar gibt es aktuell zwei freie Planstellen. Dennoch sind beide Wachen mit 24 Frauen und Männern gut besetzt. „Wir bilden Rettungssanitäter, Rettungsassistenten und Notfallsanitäter auch selbst aus, und in der Regel bleiben sie auch bei uns“, informiert Ast, der 1995 als Zivi ebenfalls in der Rettungswache angefangen hat. Auch die Ausstattung der Helfer in der Not ist ordentlich. Erst im Vorjahr konnten die Klötzer und Rohrberger Wachen jeweils einen neuen modernen Rettungswagen in Betrieb nehmen. Insgesamt verfügen beide Standorte über fünf Fahrzeuge. Dabei liegt die Jahresleistung der jeweiligen Transporter bei etwa 70 000 Kilometern. Die sammeln sich auch deshalb an, weil 70 Prozent der akuten Notfälle wie Herzinfarkte ins Wolfsburger Klinikum gehen.