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SonderzugFreie Fahrt zum Martinimarkt

Nicht Pankow, sondern Klötze ist das Ziel eines Sonderzugs im Oktober. Er soll Besucher des Martinimarkts befördern.

Von Siegmar Riedel 21.09.2017, 03:00

Klötze l Die Initiative für die Sonderfahrten zum Martinimarkt ging von der Stadt Klötze aus. Und das bereits im Sommer. „Solche Sonderzüge müssen beim Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt (NASA) angemeldet werden“, erklärte der stellvertretende Bürgermeister Christian Hinze-Riechers auf Anfrage der Volksstimme. Die NASA brauche einen gewissen Vorlauf, um die nötigen Streckenprüfungen und anderes vornehmen zu können. Laut seinem Kenntnisstand seien die Fahrten mit dem Sonderzug bereits genehmigt worden.

Das sieht Michael Schrader nicht ganz so. Der 1. Vorsitzende des Deutschen Bahnkundenverbandes Altmark/Wendland sagte: „Die Bestellung der Fahrten ist bereits Ende August ausgelöst worden. Eine endgültige Zusage der NASA steht aber noch aus.“

Zu den organisatorischen Weichenstellern gehört ebenso die Deutsche Regionaleisenbahn (DRE) als Betreiber der Strecke Klötze-Salzwedel.

Bisher ist vorgesehen, die Züge an drei Tagen, also von Freitag bis Sonntag, rollen zu lassen. Der Martinimarkt öffnet am Donnerstag, 26. Oktober, seine Pforten und schließt am Montag, 30. Oktober.

Zum Einsatz kommen werden ältere Triebwagen. „Ähnlich den aus der DDR bekannten Ferkeltaxen, nur eben Modelle aus den westlichen Bundesländern“, verglich Michael Schrader. Die bisher genannten Abfahrtszeiten sind jedoch vorläufig und können sich noch ändern.

2002 fuhr der letzte planmäßige Zug zwischen Klötze und Salzwedel. 12 Jahre später, im Dezember 2014, ließen sich rund 500 Passagiere von einem Sonderzug in alte Eisenbahnzeiten versetzen. Vier weitere Fahrten folgten im Jahr 2015. Danach standen die Signale auf Rot. Bereits im vergangenen Jahr sollte die Idee verwirklicht werden, Gäste aus Salzwedel mit einem Sonderzug nach Klötze zu bringen. Der Plan scheiterte an organisatorischen Gründen: Der Triebwagen stand kurzfristig nicht zur Verfügung, Genehmigungen blieben aus.

Das soll in diesem Jahr anders sein. Davon ist Michael Schrader überzeugt. „Wir vom Bahnkundenverband freuen uns über das Engagement der Stadt Klötze und sind auf diesen Zug aufgesprungen“, scherzte Schrader. Er rechnete fest mit einer Zusage der NASA, die solche Sonderfahrten genehmigen muss. „Zu über 90 Prozent bin ich mir sicher“, betonte er.

Seit rund zwei Wochen wird die Bahnstrecke für die Sonderfahrten fit gemacht. Ein Trupp arbeitet sich von Salzwedel aus vor, ein zweiter kommt ihm von Klötze aus entgegen. „Zwischenzeitlich waren einige Bäume auf die Gleise gefallen“, berichtete Michael Schrader, „die werden schon seit längerer Zeit beseitigt.“

Jedoch wollen auch „Spaßzugfahrten“ erst einmal finanziert sein. Wie das in diesem Fall passiert, erläuterte Roger Behn, Schatzmeister des Bahnkundenverbandes Altmark/Wendland: „Einerseits erheben wir einen Preis, der für die Hin- und Rückfahrt wahrscheinlich bei 12 Euro liegen wird.“ Dabei könne es aber noch Änderungen geben. Andererseits wird es einen Zuschuss der Nahverkehrsgesellschaft des Landes in Höhe von knapp 6000 Euro geben, kündigte Roger Behn an. Er erläuterte: „Die NASA bezuschusst solche Projekte, wenn der Bedarf und ein übergeordnetes Interesse bestehen.“ Beides sei für die Zugfahrten während des Martinimarktes gegeben. Zudem kommt ein Triebwagen des befreundeten Vereins „Wisentatalbahn“ aus Schleiz zum Einsatz. Das wird laut Behn etwas preiswerter.

Auch Sonderfahrten mit Bussen der Personenverkehrsgesellschaft (PVGS) wird es geben. Neu ist eine Busverbindung von und nach Kalbe.