Volksstimme-Umfrage Teil III / Rück- und Ausblick der Ortsbürgermeister der Einheitsgemeinde Vereine sind Kulturträger in den Dörfern
Drückende Schuhe im übertragenen Sinne und freudige Ereignisse im wörtlichen Sinn - das Jahr 2012 hatte den Ortsbürgermeistern in der Einheitsgemeinde Klötze von allem etwas zu bieten. Und die Volksstimme fragte sie nach ihrer persönlichen Jahresbilanz
Neuferchau/Schwiesau/Kunrau/Kusey l Ihre Gestaltungsmöglichkeiten sind - nicht nur, aber gerade in finanzieller Hinsicht - seit der Bildung der Einheitsgemeinde stark eingeschränkt. Und doch versuchen die Ortsbürgermeister in den Ortschaften das Mögliche und Beste für die Einwohner zu erreichen. Wie die Ortsbürgermeister von Kusey und Röwitz, Klaus Vohs, von Neuferchau, Gerhard Brüggemann, von Kunrau und Rappin, Uwe Bock und Helmut Fuchs als Ortsbürgermeister in Schwiesau das Jahr 2012 in Kurzform bewerten und was sie sich für 2013 wünschen, lesen Sie heute im dritten Teil der Volksstimme-Umfrage. Zu den jeweils drei Fragen gab es je zwei Antwortoptionen.
Gleich zu Beginn: In Absprache mit den Mitgliedern des Ortschaftsrates wollte Kuseys Ortsbürgermeister Klaus Vohs keine Stellungnahme abgeben.
Ebenso kurz fasste sich Kunraus Ortsbürgermeister Uwe Bock. Nachdem er sich zunächst nicht an den Brief, der über das Büro des Einheitsgemeindebürgermeisters verteilt worden war, erinnerte, bezog er sich auf die beiden ersten Teile dieser Umfrage und sagte: "Ich schließe mich den Worten meiner Vorredner an. Oder fragen Sie am besten die Bürger von Kunrau direkt."
Was ist Ihnen im Jahr 2012 als Ortsbürgermeister besonders in Erinnerung geblieben, erstens in positiver und zweitens in negativer Hinsicht?
Gerhard Brüggemann: Die Zusammenarbeit mit den Gemeindearbeitern unter der Führung von Klaus Vohs hat sich gebessert. Besonders die Arbeit der Vereine im Dorf und dabei insbesondere die Organisation unseres Dorffestes war spitze. Sie alle fühlen sich in irgendeiner Form als Kulturträger verantwortlich und bringen sich ein. Die Identifikation mit Neuferchau ist nach der Eingemeindung nach Klötze nicht verloren gegangen. Negatives fällt mir zu diesem Punkt nichts ein.
Helmut Fuchs: Als erstes möchte ich da die Zusammenarbeit mit dem Bauhof nennen. Die hat sich verbessert. Die Aufträge, die wir eingegeben haben, werden erledigt. Ein Beispiel ist die Gestaltung des anonymen Gräberfeldes. Das hat zwar gedauert, ist aber nun in die Gänge gekommen. Ja, und das die Gemarkung Schwiesau in die Flurneuordnung aufgenommen wurde, ist für 2012 positiv zu benennen. Auch wenn es noch nicht jeder Einwohner so sieht. Nicht gut ist, dass wir bei Investitionen seitens der Einheitsgemeinde nicht berücksichtigt werden. Die Bürger verstehen das nicht und beschweren sich natürlich bei mir darüber. Es sind ja keine großen Sachen, die wir wollen.
Worüber haben Sie sich persönlich 2012 sehr gefreut, erstens mit Blick auf die Lokalpolitik und zweitens in ihrem privaten Umfeld?
Brüggemann: Gefreut habe ich mich über die Inbetriebnahme des Nahwärmenetzes in Neuferchau. Das ist durchaus ein Pfund mit dem wir wuchern können. Persönlich habe ich mich gefreut, dass wir zum zweiten Mal Großeltern geworden sind. Und unser jüngstes Enkelkind hat außerdem noch am gleichen Tag Geburtstag wie der Uropa Brüggemann.
Fuchs: Da gibt es für Schwiesau nicht viel zu sagen. Wir haben hier ja keine Vereine mehr, wie einen Gesangsverein, und auch keine Feuerwehr. Persönlich bin ich froh, dass wir gesund geblieben sind und im großen Ganzen müssen wir zufrieden sein.
Welche Wünsche haben Sie für das Jahr 2013, erstens wieder lokalpolitisch und zweitens für sich persönlich?
Brüggemann: Ich möchte, dass der Männergesangverein sein Sängerfest zum 150-jährigen Bestehen gut feiern kann. Am besten natürlich mit Sonnenschein. Für mich persönlich wünsche ich mir, dass die Familie gesund bleibt.
Fuchs: Dass der Parkplatz an unserem Friedhof gemacht wird, wünsche ich mir. Privat möchte ich auch in diesem Jahr wieder meine Brüder besuchen, die weit entfernt wohnen. Der eine im Schwarzwald und der andere in Schwaben. Gesund zu bleiben und diese Reise wieder machen zu können, wünsche ich mir.