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Baustelle 14 Millionen Euro für Tunnel Magdeburg

Von Martin Rieß • 6.4.2021, 10:12

Magdeburg

Rund 14 Millionen des insgesamt mehr als 200 Millionen Euro teuren Tunnels am Magdeburger Hauptbahnhof sind noch gar nicht vergeben – dies berichtete Christian Fuß, Projektleiter des Vorhabens seitens der Stadt, während der Sitzungen des Finanz- und des Bauausschusses im März 2021. „Diese Summen sind beispielsweise für die technische Ausstattung des Tunnels, die Beschilderung und die Beleuchtung vorgesehen“, berichtete er. Wie in anderen Baubereichen macht der Bauboom den Auftraggebern zu schaffen: Selbst bei hohen Preisen finden sich zuweilen keine Auftragnehmer, so dass Neuausschreibungen oder eine Aufteilung von Aufträgen in mehrere Lose notwendig sind. Die bange Frage daher: Wird das Geld, das ohnehin schon mehr als das Doppelte der zum Baubeginn geplanten Summe beträgt, reichen? Christian Fuß sagt: „Ich werde dafür meine Hand nicht ins Feuer legen. Aber da die Kalkulationen erst einige Monate und noch keine Jahre alt sind, sollte es machbar sein, den jetzt veranschlagten Kostenrahmen zu halten.“

Dabei gibt es durchaus noch Wünsche, die erst jetzt aufs Tapet gekommen sind. So hatte SPD-Stadtrat Falko Grube im Bauausschuss angeregt, dass noch vor der Tunnelfreigabe die Verbindung vom Damaschkeplatz zum Magdeburger Ring wieder geöffnet werden soll, so dass Stadtfeld hier wieder besser angebunden ist. Falko Grube: „Das wäre vor allem deshalb interessant, da uns ja einige Arbeiten an der Bundesstraße 1 bevorstehen.“ Neben Reparaturen steht unter anderem die Gleisquerung für die Neubaustrecke der Straßenbahn an.

Zählanlage für Fahrräder

Und eine zweite Neuerung beschäftigte jetzt den Bauausschuss: Die Verwaltung hatte dem Wunsch des Stadtrats entsprochen und geprüft, inwiefern eine Fahrradzählanlage eingebaut werden könne. Christian Fuß stellte ein Modell in drei Varianten vor, dessen Anschaffung zwischen 25.000 und 40.000 Euro kosten soll und dessen jährliche Betriebskosten bei 800 bis 1000 Euro liegen. Madeleine Linke (Grüne) befürwortet die Anschaffung: „Die Daten wären sinnvoll für Verkehrsplaner.“ Vielleicht sollte man auch ein Ziel anzeigen, wie viele Radfahrer schon passiert sind und wie viele man sich wünscht. Kritisch sieht diesen Punkt CDU-Stadtrat Reinhard Stern: „Sinnvoll wäre es doch eher, dann auch die Zahl der Autos im Tunnel zu zählen.“

Auf der Baustelle konzentrieren sich die Arbeiten derweil insbesondere auf das Tunnelbauwerk. Christian Fuß: „Das Jahr 2021 ist unser Jahr des Betons.“ Die Herstellung der Tunnelsohle sowie der Tunnelwände sind dabei im Fokus. Während es in der Westhälfte des Tunnels zwischen Damaschkeplatz und Kölner Platz vor allem um die Mittelwand geht, werden in der Osthälfte auf der Innenstadtseite die Vorbereitungen für den Bau der Sohle aus Stahlbeton getroffen.

Beton für die Sohle

In der Tunnelröhre in Richtung Innenstadt wurde vor einigen Wochen mit dem Einbau des Trygosis-Systems begonnen. Dieses Fugenbandsystem wird blockweise eingebaut und ermöglicht eine durchgehende Betonage der Blöcke. Ausgehend vom Tunnelportal wird das System nach und nach in Richtung Kölner Platz verbaut. In einem ersten Bereich wurde die Bewehrung montiert.

In der Röhre, durch die künftig die Fahrbahn in Richtung Stadtfeld verläuft, wurde in dieser Woche im Einfahrtsbereich die Sauberkeitsschicht betoniert. Diese bildet die Grundlage zum Einbau des Trygosis und anschließend der Bewehrung. Teile des Einfahrtbereiches haben bereits im vergangenen Jahr Sohle und Wände erhalten. Dort muss der Anschluss hergestellt werden. In Block 23 laufen derzeit ebenfalls Bewehrungsarbeiten. Dabei handelt es sich um den Block, der West- und Osthälfte des Tunnels voneinander teilt. Er befindet sich ungefähr in Höhe des darüberliegenden Kölner Platzes.