1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Neue Chance fürs Stadion Neue Welt

Verkauft Neue Chance fürs Stadion Neue Welt

Golfbälle statt Badehose. So könnte die Zukunft des Stadion Neue Welt aussehen. Ein Investor aus Gelsenkirchen will das Areal kaufen.

Von Rainer Schweingel 09.07.2015, 01:01

Berliner Chaussee l Noch läuft alles hinter verschlossenen Türen abseits der Öffentlichkeit ab. Doch die Volksstimme erfuhr: Die Vertragsverhandlungen mit einem Investor über Kauf und Entwicklung des ehemaligen Freibades nördlich der Berliner Chaussee laufen. Nach einer öffentlichen Ausschreibung hatten sich drei Interessenten gemeldet. Deren Angebote wurde Ende Juni im Finanzausschuss gesichtet und letztlich auch entschieden. Den Zuschlag hat ein namentlich noch nicht bekannter Investor aus Gelsenkirchen erhalten. „Er hat das überzeugendste Angebot vorgelegt und den höchsten Kaufpreis geboten“, bestätigt Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) die Volksstimme-Informationen. Einzelheiten nannte er nicht. Noch handelt es sich um eine nicht öffentliche Drucksache der Stadtverwaltung.

Dem Vernehmen nach soll der Investor auf dem Schwimmbadgelände ein Adventure-Golf- und Kulturgelände planen, in das auch der ehemalige Badesee als Naturbühne einbezogen werden soll.

Details sind nicht bekannt und werden vorläufig seitens der Stadtverwaltung auch nicht bekanntgegeben, hieß es. Hintergrund: Der Investor erhielt zwar den Zuschlag. Der Verkauf soll aber erst erfolgen, wenn alle offenen Fragen geklärt sind. Einzelheiten sollen in einem Vertragswerk festgelegt werden. Dieser Prozess könnte sich noch bis Ende des Jahres hinziehen.

Das Stadion Neue Welt gehörte jahrzehntelang zu den beliebtesten Ausflugszielen der Magdeburger. Vor allem in den 1970er und 1980er Jahren pilgerten bei schönem Wetter Tausende Elbestädter auf das Areal und suchten mitten in der Natur Erholung und im Badesee Abkühlung.

Berühmt, berüchtigt und beliebt gleichermaßen war dort ein etwa zehn Meter hoher Sprungturm, der für jede Menge Badespaß sorgte. Die 1930 als Sportzentrum mit Strandbad eröffnete Anlage an der Berliner Chaussee liegt allerdings heute in weiten Teilen brach. Offiziellen Badebetrieb gibt es hier längst nicht mehr. Vom Sprungturm ist nur noch der Sockel übrig. Der südliche Teil des Geländes mit Fußballfeld und Laufbahnen wird seit 1990 durch den Polizeisportverein genutzt.

Um das Grundstück wieder mit Leben zu füllen, hatte die Verwaltung das Objekt ausgeschrieben. Mehrere Käufer hatten ihr Interesse angemeldet. Neben einem Gebot sollten die Bewerber auch ein qualifiziertes Nutzungs- und Gestaltungskonzept einreichen.