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Islamische Gemeinde Heizhaus wird zum Jahresende Moschee

Zum 31. Dezember 2015 soll das alte Heizhaus an der Max-Ottoen-Straße an die Islamische Gemeinde übergeben werden.

11.07.2015, 01:01

Magdeburg l Dem Einzug der Islamischen Gemeinde in ein altes Heizhaus an der Max-Otten-Straße als neues Gemeindezentrum für die Magdeburger Muslime steht nach Angaben der Magdeburger Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) nichts mehr im Wege. Man habe mit der Islamischen Gemeinde einen Vertrag ausgehandelt und unterschrieben, sagte der designierte Wobau-Chef Peter Lackner der Volksstimme.

Formell müsse noch der Aufsichtsrat der Wobau zustimmen. Probleme sehe Lackner aber nicht. Demnach werde die Wobau das Objekt bis zum Jahresende herrichten. Dazu zähle die Grundsanierung in einen Zustand, der das Objekt nutzbar mache, so Lackner. Das Gebäude solle technisch ertüchtigt werden und eine Grundausstattung erhalten, die eine Nutzung als Gebetsraum möglich mache.

Zum 31. Dezember 2015 soll das Gebäude an die Islamische Gemeinde übergeben werden. Zum Kaufpreis machte die Wobau offiziell keine Angaben. Es sei aber so kalkuliert worden, dass der Kaufpreis den Gebäudewert und die noch notwendigen Investitionen decke und am Ende eine „schwarze Null“ herauskomme. Wie die Volksstimme von mehreren beteiligten Personen übereinstimmend erfahren hat, soll der Kaufpreis um die 600 000 Euro betragen.

Der Gebetsraum biete künftig rund 500 Muslimen Platz für ihre Gebete. Die Gemeinde muss bisher in einem barackenartigen, viel zu kleinen und stark sanierungsbedürftigen Gebäude in der Weitlingstraße ausharren. Vor allem freitags müssten aus Platzgründen viele Muslime auf der Straße beten, weil die Räume überfüllt sind. Die Wobau hatte zuvor der Islamischen Gemeinde die Räume gekündigt. Dies und der allgemein schlechte Zustand der bisherigen Baracke hatten mehrfach für Schlagzeilen gesorgt.

„Wir sind froh, dass wir nach elf Jahren Suche eine neue Heimat gefunden haben“, sagte der Vorsitzende der Islamischen Gemeinde Magdeburg, Moawia Al-Hamid. Die Verhandlungen fanden unter Vermittlung von Stephan Rether vom Katholischen Büro Sachsen-Anhalt statt. Da Muslime aufgrund ihres Glaubens keine Zinskredite aufnehmen können, erwirbt die Gemeinde die Immobilie über ein Mietkaufmodell. Vertragslaufzeit: 18 Jahre. Wenn der Wobau-Aufsichtsrat im August den Vertrag absegnet, soll das Vertragswerk dann zur Unterschrift zum Notar gebracht werden. „Wir hoffen, dass wir die Übergabe bis zum Jahresende schaffen“, sagt Al-Hamid.