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Landeskommando Bundeswehr marschiert in die City

Rund 6300 Quadratmeter Büroflächen an der Straße Am Buckauer Tor werden künftig von der Bundeswehr genutzt.

Von Martin Rieß 29.07.2015, 01:01

Magdeburg l Mehrere Dienststellen der Bundeswehr mit insgesamt 90 militärischen und zivilen Mitarbeitern hat die Bundeswehr in Magdeburg. Die größte von ihnen ist das Landeskommando Sachsen-Anhalt, das bisher in Diesdorf sitzt. Hinzu kommen das Karrierecenter, das Karriere- beratungsbüro und die Jugendoffiziere, die ihren Sitz in Rothensee haben. Mit dieser räumlichen Trennung ist in knapp zweieinhalb Jahren Schluss.

Wie der Immobiliendienst- leister Aengevelt berichtet, ist ein langfristiger Mietvertrag zwischen der Wanzleber Gruntec GbR und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) unter Dach und Fach. Es handelt sich um rund 6300 Quadratmeter Bürofläche in dem historischen, um 1900 errichteten Ensemble an der Carl-Miller-Straße 6/Am Buckauer Tor 2.

Oberstleutnant Thomas Poloczek ist Sprecher des Landeskommandos Sachsen-Anhalt und bestätigt die Planungen: „Wir hoffen auf einen positiven Effekt der Zentralisierung.“ Zum einen werden die Wege zwischen den einzelnen Dienststellen kürzer. Zum anderen werden die Wege zum Landtag und zur Landesregierung, aber auch zu Partnern wie der Polizei kürzer.

Den Bundeswehrangehörigen wird der Umzug nicht schwer fallen. Insbesondere das Landeskommando mit seinem Sitz in Diesdorf ist in einem sanierungsbedürftigen Komplex untergebracht. „Eine Konzentration der Standorte ist schon seit langem geplant und sollte ursprünglich Ende 2015 abgeschlossen sein. Dementsprechend wurde seit Jahren nur noch das Nötigste in die Immobilien investiert, und alle freuen sich eigentlich schon auf den neuen Standort“, sagt Thomas Poloczek der Volksstimme.

Dennoch: Bevor im Offizierskasino die Sektkorken knallen, ist noch einiges zu tun. „Über die Kosten für das Vorhaben können wir aber noch nichts Genaues sagen“, sagt der Bundeswehroffizier. Dazu müsse beispielsweise zunächst geklärt sein, wie die Hallen genau ausgebaut und wie die Räume aufgeteilt werden. Thomas Poloczek sagt: „Belastbare Aussagen zu den Kosten können erst getroffen werden, wenn die Bauplanung für die beiden Wagenhallen abgeschlossen ist.“ Dieser Zeitpunkt ist absehbar, denn die Arbeiten an diesen Planungen laufen bereits. Die Bundeswehr rechnet damit, dass sie im dritten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sind und dass im Herbst mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Diese werden aller Voraussicht nach ein Jahr in Anspruch nehmen, so dass das Landeskommando als erste der beteiligten Dienststellen Ende 2016 in den Gebäudekomplex einziehen wird.

Bis deren alter Standort in Diesdorf dann an die Bundesanstalt für Immobilien abgegeben wird, hat sich die Bundeswehr einen Zeitpuffer eingeplant. Schließlich muss die alte Liegenschaft vollkommen leer und besenrein übergeben werden. „Am 31. März 2017 ist in Diesdorf auf jeden Fall Schluss“, sagt Thomas Poloczek.

Ein wenig zeitversetzt werden die Umzugsvorbereitungen in Rothensee ins Visier genommen: Hier wird die Truppe wohl bis Ende 2017 das Feld geräumt haben. Mit angesiedelt wird im südlichen Stadtzentrum künftig auch der IT-Service der Bundeswehr.

Bei allen zu erwartenden Synergien geht das Landeskommando indes nicht davon aus, dass damit auch Stellen gestrichen werden. „Bei der letzten Umstrukturierung der Bundeswehr wurde die Zahl der Mitarbeiter festgeschrieben.“ Dabei dürfte es auch bleiben.

Was aus den alten Standorten wird, liegt nicht in der Hand der Bundeswehr. Die Bima könnte die Gebäude beispielsweise anderen Behörden zur Verfügung stellen, sie könnte aber auch versuchen, die Gebäude zu vermarkten.