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Mieterärger Küchenchaos nach Schimmelfund

Seit über einer Woche kann eine junge Familie nicht mehr kochen. Grund ist ein Schimmelfund.

Von Stefan Harter 03.09.2015, 01:01

Magdeburg l „Dann müssen sie eben jeden Tag etwas bestellen“, habe man ihm geraten, als Marko Börner von seinem Problem berichtet hatte. Denn als am Montag vergangener Woche seine alte Küche abgebaut wurde, erlebte der junge Mann eine böse Überraschung: schwarzer Schimmel bedeckte die Zimmerecke zur Außenwand. Sofort war für den schwerkranken Mann klar: Mit den gesundheitsschädigenden Sporen konnte die 10 000 Euro teure, neue Küche nicht eingebaut werden.

Das Fachgeschäft lagerte sie zunächst ein, Börner und seine Freundin Michaela Hoffmeister wandten sich an ihren Vermieter, die Gagfah-Gruppe (seit gestern offizieller Unternehmensname: Vonovia), um schnelle Hilfe zu bekommen. Denn seiner Aussage nach ist der Schimmel nicht von ihm verursacht, sondern ein generelles Problem im Haus, wenn nicht sogar im ganzen Block Flechtinger Straße 21-67, der seit 1995 der Gagfah gehört. „Wir haben ein Schreiben mit Unterschriften der Nachbarn an die Gagfah geschickt, die bestätigen, dass sie auch Schimmelprobleme haben“, erzählt er.

Die geschilderten Probleme kann das Unternehmen nicht nachvollziehen, wie Sprecherin Bettina Benner auf Volksstimme-Nachfrage mitteilt. Erst am vergangenen Donnerstag sei der Hilferuf des Paares eingegangen, am Freitag war dann ein Malermeister vor Ort. Sein Fazit laut Benner: „Der Schimmel bildete sich zwischen Tapete und Wand. Hier war vor der Sanierung ein Latexanstrich vorhanden, der z. T. noch immer vorhanden ist. Hier konnte leider kein Luftaustausch stattfinden.“ Da der Mieter darauf bestand, dass der Schaden auf Nässe im Mauerwerk beruht, wurde zusätzlich die Wandfeuchte gemessen. Der Wert belege, dass sie trocken ist, so Benner. Nichtsdestotrotz wurde für den heutigen Donnerstag die Renovierung der fraglichen Stelle angesetzt. „Selbstverständlich auf unsere Kosten“, wie Bettina Benner bestätigt.

Die Malerfirma habe sich zudem auch an die anderen Hausbewohner gewandt, um Prüfungen ihrer Schimmelprobleme vorzunehmen. „Bis heute hat sich ein Mieter gemeldet. Ein Weiterer hat gegenüber dem Hausmeister den Schimmelbefall verneint, trotz Unterschrift“, so Benner.