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Magdeburg Asyl im SKL-Hotel und in Containern

Der Magdeburger Stadtrat hat die Anmietung weiterer Gebäude zur Unterbringung von Flüchtlingen beschlossen.

Von Katja Tessnow 05.11.2015, 22:29

Magdeburg l Das SKL-Hotel am Salbker See (88 Betten) und ein benachbartes Wohnhaus am Unterhorstweg (Kapazität für 150 Bewohner) werden als Flüchtlingsunterküfte genutzt. Der Stadtrat hat am Donnerstag (5. November) die Anmietung der beiden Objekte beschlossen. Nach Auskunft von Oberbürgermeister Lutz Trümper sollten bereits Stunden nach dem Beschluss, also noch am Donnerstagabend, die ersten Flüchtlinge Hotelzimmer beziehen. „Damit ist die Unterbringung der heute ankommenden Menschen gesichert“, sagte Trümper unmittelbar vor dem bei Enthaltung der Grünen einstimmig ergangenen Ratsbeschluss. Das benachbarte Wohnhaus, in dem aktuell noch fünf Wohnungen von Gastarbeitern belegt sind, soll spätestens ab Februar komplett als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden.

Der Stadtrat folgte dem Vorschlag in Einsicht in die akute Notlage der Verwaltung bei der Flüchtlingsunterbringung weitgehend ohne Einwände. Die Grünen hatten ein Problem mit dem öffentlichen Standortentscheid, weil die Konditionen des Mietvertrages erst später im nichtöffentlichen Sitzungsteil nachgereicht wurden. Der Preis pro Quadratmeter soll sich bei Anmietung für zehn Jahre laut Verwaltung sowohl für das Hotel als auch für das Wohnhaus im „unteren Segment ortsüblicher Mietkonditionen“ bewegen.

Ebenfalls auf der Ratssitzung am Donnerstag informierte der Leiter des Kommunalen Gebäudemanagements (KGM), Heinz Ulrich, über Pläne der Verwaltung zur Errichtung einer neuen Großunterkunft für Flüchtlinge an der Sudenburger Wuhne. Sie soll auf stadteigenem Grund auf dem Gelände des dortigen Bauhofes in dreigeschossiger Modulbauweise (Container) und im Eiltempo errichtet werden. Ein privates Unternehmen hat der Stadt ein Angebot als Paketlösung (Bau und Ausstattung) unterbreitet. Ulrich: „Die Fertigstellung ist bis Februar 2016 geplant. Das ist sportlich. Wir hoffen auf einen milden Winter.“

„Es muss jetzt losgehen, dann müssen wir niemanden in Zelte stecken“, bekräftigte Trümper den Zeitdruck und konstatierte: „Dann ist für uns aber auch erst mal Schluss mit so großen Einrichtungen.“

KGM-Chef Ulrich verwies daneben auf die reihenweise Anmietung von Wohnungen zur Flüchtlingsunterbringung. 190 seien bereits vertraglich gebunden, für weitere 659 Wohnungen liefen Verhandlungen.

Bis Jahresende muss die Stadt insgesamt für etwa 1500 Flüchtlinge Platz schaffen; monatlich kommen über 700 an.