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Gegen Rassismus Stirnband-Aktion bringt 2320 Euro ein

2320 Euro brachte die Aktion „Wir bieten Nazis die Stirn. Bücher zum Deutschlernen für Flüchtlinge“ für die Stadtbibliothek Magdeburg ein.

Von Christina Bendigs 25.02.2016, 00:01

Magdeburg l Wer Deutsch mit Hilfe von Lektüre aus der Stadtbibliothek erlernen möchte, der benötigt zunächst einmal Literatur in seiner Muttersprache. Arabisch, Persisch, Paschtunisch, Urdu und Tigrinisch waren bislang nicht jene Sprachen, die dabei im Mittelpunkt standen. Doch um genau diese Sprachen wird das Angebot der Bibliothek aufgrund der Nachfrage erweitert – und das mit Unterstützung zahlreicher Magdeburger, die sich an der Spendenaktion „Wir bieten Nazis die Stirn“ beteiligt haben. 2320  Euro sind am Mittwoch in der Internationalen Bibliothek am Breiten Weg symbolisch übergeben worden. Die neuen Medien zum Erlernen der deutschen Sprache sind eine Einladung und ein Willkommensgruß zugleich.

Die Spenden sind auf drei Wegen zusammengekommen. Während des regulären Bibliotheksbetriebes, an Aktionstagen und bei Veranstaltungen konnten Leser und Besucher Geld spenden. Eine Bibliothekarin etwa verzichtete bereitwillig auf Geschenke der Kolleginnen und bat stattdessen um Geld für die Spendenaktion. Außerdem wurden zur Meile der Demokratie die zahlreich gespendeten Stirnbänder mit dem Slogan der Aktion verkauft. 850 Euro schlugen hier zu Buche. Nicht zuletzt beteiligten sich auch 21 „Schulen ohne Rassismus“. Die Schüler sammelten zum Beispiel mit dem Verkauf von Kuchen Geld. Und sie schafften damit den größten Anteil des gespendeten Betrages. Aus den Schulen kamen insgesamt 950 Euro zusammen.

Impulsgeberin und Theologin Gabriele Herbst bedankte sich herzlich bei allen, die mitgewirkt hatten, unter anderem die Landeszentrale für politische Bildung, die Freiwilligenagentur, das internationale Café Krähe, die Evangelische Grundschule Magdeburg, die Modeboutique Querstyle sowie das Stick- und Nähcafé und die Frauen des Dialogs der Generationen. Sie verstehe die Aktion als politisches Statement, nicht nur gegen Mitglieder der NPD, sondern gegen alle, die Fremdenhass verbreiten und Leute in die Irre führen wollen.

Das Team der Bibliothek ist stolz, dass diese erste Fundraising-Aktion so erfolgreich gelaufen ist. Neben dem erweiterten Ausleihangebot stehen in der Internationalen Bibliothek auch schon Arbeitsplätze bereit, sogar ein Abhörplatz ist geschaffen worden. Freiwillige Helfer und Flüchtlinge sind außerdem willkommen, sich im Rahmen einer kostenlosen Führung über die Möglichkeiten in der Bibliothek zu informieren.

Und wer jetzt Langeweile hat, weil er keine Stirnbänder mehr zu stricken, zu häkeln oder zu nähen braucht, der kann sich bereits auf die Spendenaktion des Jahres 2017 vorbereiten. Dann heißt der Slogan: Nazis in die Tasche stecken, kündigte Gabriele Herbst an.